Der Pro-Kopf-Verbrauch von Tiefkühlkost hat in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Die Deutschen verzehrten im Jahr 2024 durchschnittlich 50 Kilogramm Tiefkühlprodukte – 600 Gramm mehr als im Vorjahr. Das weiß das Deutsche Tiefkühlinstitut. „Nach wie vor kauft fast jeder Haushalt TK-Produkte“, ergänzt Yougov-Konsumforscher Martin Weiß.
Schwächere Wachstumsdynamik im Vergleich zu den Vorjahren
Die Wachstumsdynamik der Branche hat sich allerdings abgeschwächt. Zwar stieg die Absatzmenge 2024 um 2,3 Prozent auf 4,14 Millionen Tonnen. Der Umsatz legte nominal um 2,7 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro zu und entwickelte sich damit nur wenig stärker als die allgemeinen Nahrungsmittelpreise, teilte das Institut mit. Doch in den Jahren zuvor hatte die Branche - begünstigt durch die hohe Inflation - noch zweistellige Zuwachsraten verzeichnet. Nach einem Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie erzielte die Tiefkühlwirtschaft seit 2021 mehrere Jahre in Folge Rekordwerte.
Tiefkühlpizza bleibt beliebtestes Produkt im Handel
Tiefkühlpizza bleibt das beliebteste Produkt im Lebensmittelhandel. Die Hersteller verkauften 2024 mehr als 395.000 Tonnen davon, ein Plus von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch bei Pommes frites, Kartoffelprodukten, Fisch, Obst sowie Brot und Brötchen stieg die Nachfrage. Bei Gemüse, Kuchen, Torten und rohem Fleisch verzeichnete die Branche dagegen Rückgänge. Eine Ausnahme bildete Geflügel. Speiseeis ist in den Zahlen des Verbandes nicht enthalten.
Tiefkühlinstitut sieht gestresste Verbraucher als Wachstumstreiber
Etwa die Hälfte des Absatzes und Umsatzes entfiel 2024 auf den Außer-Haus-Markt mit Restaurants, Cafés und Gemeinschaftsgastronomie in Kitas oder Altenheimen. Die andere Hälfte verteilte sich auf Supermärkte, Discounter und Heimdienste wie Bofrost. „Viele Menschen sind in ihrem Alltag stark belastet und wünschen sich leicht und unkompliziert zuzubereitende Mahlzeiten“, erklärt Sabine Eichner, Geschäftsführerin des Deutschen Tiefkühlinstituts. Dies gelte besonders für Haushalte mit Kindern, wo oft Zeit und Kraft für aufwendige frische Mahlzeiten fehlten.
Tiefkühlkost gibt es in Deutschland seit 1955
Tiefkühlkost gibt es in Deutschland seit 70 Jahren. Auf der Lebensmittelmesse Anuga in Köln wurden 1955 erstmals tiefgekühlte Produkte präsentiert – darunter gefrorener Spinat und Tiefkühl-Gemüse. Der Pro-Kopf-Verbrauch hat sich seitdem mehr als verzehnfacht: 2020 lag er noch bei knapp 45 Kilogramm. Die stetige Zunahme unterstreicht anscheinend den wachsenden Stellenwert von Tiefkühlprodukten im Alltag der Verbraucher.
Tiefkühl-Star 2025: Jetzt bewerben!
Auch in diesem Jahr prämieren die Lebensmittel Praxis und das Deutsche Tiefkühlinstitut zum zehnten Mal die besten Tiefkühlabteilungen im Lebensmitteleinzelhandel mit dem Tiefkühl-Star 2025. Supermärkte, Verbrauchermärkte, SB-Warenhäuser und Biomärkte können sich bis zum 13. Juni 2025 hier bewerben. Die Preisverleihung findet am 6. Oktober 2025 auf der Anuga in Köln statt.