Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht trotz eines leichten Rückgangs der angezeigten Ladendiebstähle im Jahr 2024 keinen Grund zur Entwarnung. Die Zahlen bewegten sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, teilte der Verband mit.
Nach der polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2024 sind die angezeigten einfachen Ladendiebstähle im Vergleich zu 2023 um 4,9 Prozent zurückgegangen. Bei den schweren Ladendiebstählen verzeichnete die Statistik einen Rückgang um 6,8 Prozent. „Der festgestellte geringfügige Rückgang der angezeigten Ladendiebstähle ist kein Grund zur Entwarnung“, erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
HDE bemängelt seltene Verurteilungen
Der wirtschaftliche Schaden durch Ladendiebstähle wird nach Angaben des HDE auch für das Jahr 2024 mehr als zwei Milliarden Euro betragen. Die Statistik erfasse zudem nur die angezeigten Fälle. „Viele Händler sind frustriert, weil Anzeigen selten zu einer Verurteilung und Sanktionierung der Täter führen und ersparen sich daher den mit der Strafanzeige verbundenen bürokratischen Aufwand“, teilte Genth mit.
Der HDE forderte die Politik auf, die weiterhin registrierten Höchstwerte nicht zu ignorieren. Der Verband hat nach eigenen Angaben umfassende Vorschläge zur besseren Bekämpfung des Ladendiebstahls vorgelegt. Diese sollten die Koalitionspartner in der neuen Legislaturperiode umsetzen. Der HDE begrüßte die Pläne der künftigen Regierungspartner, mit einem Pakt für den Rechtstaat die personelle und materielle Ausstattung der Justiz zu verbessern.