Verbraucherstudie Jeder vierte Internetnutzer offen für automatisierte Geschäfte

Fast jeder vierte Internetnutzer in Deutschland würde gerne in vollautomatisierten Geschäften einkaufen. Besonders jüngere Menschen zeigen Interesse an den sogenannten Smart Stores. Ein Drittel der Befragten sieht darin Chancen für den ländlichen Raum.

Donnerstag, 27. März 2025, 09:29 Uhr
Theresa Kalmer
Einen kassenlosen Smart Store des Großhändlers Lekkerland finden Verbraucher beispielsweise am Frankfurter Flughafen. Bildquelle: Lekkerland/Christian Christes

Fast 25 Prozent der Internetnutzer in Deutschland würden gerne in einem vollautomatisierten Geschäft einkaufen. Dies ergab eine repräsentative Befragung unter 1.180 Internetnutzern ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Besonders groß ist die Offenheit für sogenannte Smart Stores bei jüngeren Menschen, wie der Verband mitteilte. Von den 30- bis 49-Jährigen würden 29 Prozent gerne in einem Smart Store einkaufen, bei den 16- bis 29-Jährigen sind es 27 Prozent. In Smart Stores werden Einkäufe automatisch digital erfasst und ohne Anstehen an der Kasse per Smartphone-App oder Kartenzahlung abgerechnet.

Die Befragten sehen in den vollautomatisierten Läden vor allem Vorteile für ländliche Regionen. 34 Prozent gaben an, dass durch Smart Stores in dünn besiedelten Gegenden mehr Einkaufsmöglichkeiten entstehen könnten. „Für ländliche Regionen liegt das Potenzial vor allem darin, dass in einem Smart Store hohe Personalkosten wegfallen, durch die ein Geschäft sonst häufig nicht rentabel wäre“, erläuterte Nastassja Hofmann, Referentin für Retail beim Bitkom, laut Mitteilung.

Bitkom-Befragte äußern technische Bedenken

Allerdings äußerten viele Befragte auch Bedenken. 36 Prozent zweifeln an der Zuverlässigkeit der Technik in Smart Stores. 32 Prozent haben Datenschutzbedenken. 28 Prozent finden es beunruhigend, wenn ihre Bewegungen beim Einkaufen durch Sensoren und Kameras aufgezeichnet werden. 24 Prozent würde der persönliche Kontakt zum Verkaufspersonal fehlen.

„Bisher gibt es solche Smart Stores vor allem in den USA und Südkorea, aber auch in Deutschland werden sie zunehmend erprobt“, berichtete Hofmann. Die Herausforderungen lägen derzeit vor allem in hohen Investitionskosten für die notwendige Technologie wie Künstliche Intelligenz, Sensorik und automatisierte Kassensysteme. 13 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass es in zehn Jahren nur noch Smart Stores geben wird.

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