Der Digitalverband Bitkom hat die Reaktionen von Verbrauchern auf gängige Online-Verkaufsstrategien untersucht. Laut einer Mitteilung des Verbands nehmen 90 Prozent der Online-Shopper Countdowns wahr, die eine zeitliche Befristung von Angeboten anzeigen. Fast ebenso viele (88 Prozent) bemerken Zähler, die die verbleibenden Stückzahlen eines Produkts anzeigen.
Nur neun Prozent lassen sich zum Kauf drängen
Die Wirkung dieser Taktiken bleibt jedoch begrenzt. Die Bitkom-Umfrage ergab, dass sich nur 9 Prozent der Befragten von solchen Strategien zum Kauf drängen lassen. Im Gegenteil: 29 Prozent brechen den Bestellvorgang ab und kaufen nicht im entsprechenden Online-Shop. Ein Drittel (34 Prozent) unterbricht den Kauf- oder Buchungsprozess und kehrt später zurück, um die Echtheit der Befristungen und Rabatte zu überprüfen.
„Viele Online-Shops verwenden inzwischen Pop-up-Fenster oder in die Produktanzeige integrierte Felder, die die Kaufentscheidungen fördern sollen“, erklärte Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom. Er betonte, wie bedeutsam ein souveräner und informierter Umgang der Verbraucher mit Rabattbedingungen sei.
Unterschiedliche Meinungen zu personalisierten Preisen
Die Studie zeigt auch, dass personalisierte Angebote und Preise im Online-Handel wichtiger werden. 39 Prozent der Deutschen haben personalisierte Angebote beim Online-Shopping bereits selbst erlebt. Von denjenigen, denen personalisierte Angebote ein Begriff sind, haben 62 Prozent schon interessante Produkte entdeckt, die ihnen aufgrund ihres vorherigen Kauf- oder Surfverhaltens angezeigt wurden.
Die Meinungen zu personalisierten Preisen gehen auseinander. Während 31 Prozent es fair finden, wenn wohlhabende Personen durch personalisierte Preise mehr zahlen, und 27 Prozent personalisierte Preise gegenüber Festpreisen bevorzugen, lehnen 55 Prozent diese Praxis ab.
Bitkom führte die repräsentative Befragung unter 1.006 Internetnutzern ab 16 Jahren in Deutschland durch, darunter 978 Personen, die Online-Käufe tätigen. Die Umfrage fand in den ersten drei Wochen des Jahres 2025 statt.