Der deutsche Groß- und Außenhandel steckt nach Angaben des Branchenverbands in einer tiefen Krise. Zwei Drittel der Großhändler verzeichneten in der zweiten Jahreshälfte 2024 sinkende Umsätze, wie der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) mitteilte. Für das Jahr 2025 rechnen 40 Prozent der Unternehmen mit einem weiteren Umsatzrückgang.
Der Verband prognostiziert für den Großhandel im laufenden Jahr einen nominalen Umsatzrückgang von 0,5 Prozent. Real erwartet der Verband eine Stagnation. Noch düsterer sieht es demnach im Außenhandel aus. Dort rechnet der Verband mit einem Umsatzrückgang von 2,7 Prozent. Etwa 80 Prozent der Außenhändler erwarten nach Verbandsangaben sinkende Mengen und Umsätze.
„Hier bröckelt das Fundament der deutschen Wirtschaft. Die Aufträge brechen weg, die Investitionen sinken, die Insolvenzen steigen“, sagte Verbandspräsident Dirk Jandura auf einer Pressekonferenz. Der Mittelstand habe das Vertrauen in die Politik verloren.
Kritik an hohen Kosten für Energie und Arbeit
Jandura forderte ein Sofortprogramm für Wirtschaftswachstum. „Steuern, Energie, Arbeit – wir sind im internationalen Vergleich zu teuer“, sagte der Verbandspräsident. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen fordern laut der Mitteilung, den Gesamtsozialversicherungsbeitrag auf unter 40 Prozent zu senken.
Die Zahlen basieren auf einer Umfrage des Verbands unter seinen Mitgliedsunternehmen im Dezember 2024.