Verbraucherstudie Deutsche Kunden wünschen KI-Unterstützung beim Einkaufen

78 Prozent der deutschen Verbraucher möchten beim Einkaufen von Künstlicher Intelligenz unterstützt werden. Bereits 59 Prozent nutzen KI-Chatbots bei der Produktsuche. Welche Aspekte für ein perfektes Einkaufserlebnis noch entscheidend sind, hat das Beratungsunternehmen Capgemini untersucht. 

Donnerstag, 09. Januar 2025, 10:16 Uhr
Theresa Kalmer
Künstliche Intelligenz: Das Foto zeigt die Nahaufnahme eines weiblichen Gesichts
Mehr als zwei Drittel der Gen Z und der Millennials hierzulande wünschen sich hochgradig personalisierte Inhalte und Produktempfehlungen mithilfe von Gen AI. Bildquelle: Symrise

Die Mehrheit der deutschen Verbraucher wünscht sich beim Einkaufen den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz (KI). 78 Prozent der Kunden in Deutschland möchten, dass die Technologie in ihr Einkaufserlebnis integriert ist, teilte das Beratungsunternehmen Capgemini mit. International liegt dieser Wert bei 71 Prozent. Der Trend basiert laut der Mitteilung vor allem auf der Vorliebe der Generation Z und der Millennials für personalisierte digitale Erlebnisse.

Bei der Suche nach Produkten oder Dienstleistungen nutzen laut der Mitteilung bereits 59 Prozent der deutschen Verbraucher KI-Chatbots anstelle herkömmlicher Suchmaschinen. 69 Prozent der Kunden erwarten den Angaben zufolge, dass diese Chatbots Online-Suchmaschinen, Social-Media-Plattformen und Einzelhandelswebsites durchsuchen und plattformübergreifend Empfehlungen aussprechen. International setzen 58 Prozent der Verbraucher auf KI-Chatbots bei der Produktsuche.

Die Zufriedenheit mit der Technologie ist allerdings rückläufig. Der Anteil der zufriedenen Nutzer sank laut der Mitteilung von 41 Prozent im Jahr 2023 auf 37 Prozent im Jahr 2024. Sieben von zehn Unternehmen der Konsumgüter- und Einzelhandelsbranche betrachten generative KI nach Angaben von Capgemini als Technologie mit erheblichem Transformationspotenzial. „Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Kundentreue zu steigern, ist es für Einzelhändler unerlässlich, mithilfe von KI nahtlose und außergewöhnliche Einkaufserlebnisse zu schaffen“, erklärte Achim Himmelreich von Capgemini.

Schnelle Lieferung ist Verbrauchern Aufpreis wert

Die Studie zeigt zudem, dass die Verbraucher zunehmend bereit sind, für schnelle Lieferungen mehr zu bezahlen. Die Bereitschaft, einen Aufpreis für den sogenannten Quick Commerce zu zahlen, stieg weltweit von 41 Prozent im Jahr 2023 auf 70 Prozent im Jahr 2024. In Deutschland sind die Kunden nach Angaben von Capgemini bereit, für eine Lieferung innerhalb von zwei Stunden oder innerhalb von zehn Minuten einen Aufpreis von neun Prozent des Bestellwerts zu zahlen. Für 73 Prozent der deutschen Verbraucher ist die Lieferung innerhalb von zwei Stunden ein Hauptkriterium beim Einkaufen.

Verbraucher entdecken neue Produkte durch KI-Influencer und soziale Medien

Auch die Bedeutung von sozialen Medien für den Einzelhandel wächst. In Deutschland entdecken mittlerweile 49 Prozent der Verbraucher neue Produkte über soziale Medien. Im November 2022 lag dieser Wert noch bei 28 Prozent. Weltweit kommunizieren 40 Prozent der Verbraucher gelegentlich über soziale Medien mit dem Kundendienst von Unternehmen. Bei der Generation Z haben im Jahr 2024 laut der Mitteilung 69 Prozent der Befragten durch Influencer von neuen Produkten erfahren. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 45 Prozent.

Konsumenten wünschen sich personalisierte Werbung

Werbung auf den Websites oder in Apps von Einzelhändlern erreicht in Deutschland 63 Prozent der Verbraucher, die nach einem Produkt suchen, teilte Capgemini mit. International liegt dieser Wert bei 67 Prozent. Fast ein Drittel der Online-Käufe wurde in den vergangenen zwölf Monaten durch Online-Werbung beeinflusst. Mit der Werbung in Geschäften sind die Kunden weniger zufrieden. 59 Prozent der Verbraucher bemängeln, dass die gezeigte Werbung zu allgemein gehalten ist. Mehr als die Hälfte wünscht sich personalisierte Werbung in Geschäften.

Kunden erwarten nachhaltige Produkte, wollen aber keinen Aufpreis zahlen

Nachhaltigkeit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei Kaufentscheidungen. 70 Prozent der deutschen Verbraucher kaufen nach eigenen Angaben bei nachhaltigen Marken ein. 63 Prozent würden den Einzelhändler wechseln, wenn dieser nicht nachhaltig genug agiert. Die Bereitschaft, einen Aufpreis für nachhaltige Produkte zu zahlen, nimmt allerdings ab. Der Anteil der Verbraucher, die zwischen ein und fünf Prozent mehr für nachhaltige Produkte zahlen würden, stieg zwar von 30 Prozent im Jahr 2023 auf 38 Prozent. Die Bereitschaft, mehr als fünf Prozent extra zu zahlen, sank jedoch in den vergangenen zwei Jahren kontinuierlich.

Für die Studie hat Capgemini im Oktober und November 2024 12.000 Verbraucher ab 18 Jahren in zwölf Ländern in Europa, Nordamerika sowie im asiatisch-pazifischen Raum befragt, davon 1.000 Verbraucher in Deutschland.

Anzeige

Italien auf der Biofach 2025

Authentische Vielfalt und Genuss pur 

Auf dem Gemeinschaftsstand der Italian Trade Agency präsentieren 65 Betriebe aus 16 Regionen Italiens ihre kulinarischen Köstlichkeiten.

Mehr erfahren

Neue Produkte

 

Regional-Star 2025 - Die Nominierten

Videos vom Supermarkt des Jahres 2024