Die Frachtschiffunternehmen in Europa haben aktuell Schwierigkeiten, die steigenden Transportmengen von Obst aus Süd- und Mittelamerika zu bewältigen. Bei der Vergabe von Frachtplätzen verlieren Bananen derzeit an Priorität, wie die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) mitteilte. Dies führe zu Lieferverzögerungen und weniger Werbeaktionen im Lebensmitteleinzelhandel.
Die Containerverladungen für Bananen werden nach Angaben der AMI teilweise auf spätere Schiffe verschoben. Die Reedereien ändern zudem ihre Fahrpläne, wodurch vereinbarte Termine nicht mehr eingehalten werden können. Grund für die Entwicklung ist der saisonal bedingte Anstieg der Transportmengen bei anderen Obstarten wie Mangos und Tafeltrauben.
Werbeaktionen für Bananen teilweise gestrichen
Die unpünktlichen Ankünfte in den europäischen Häfen erschweren die Reifeplanung für die termingerechte Belieferung des Handels erheblich. Der Lebensmitteleinzelhandel hat deshalb Werbeaktionen für Bananen teilweise gestrichen. In der 49. Kalenderwoche werben die Händler laut AMI nur 19-mal für Bananen. Dies sind 21 Prozent weniger Aktionen als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.
Die Qualität der Bananen aus den lateinamerikanischen Anbauländern zeigt sich nach Angaben der AMI derzeit gut. Die Nachwirkungen des Wetterphänomens El Niño seien verschwunden. Die Preisverhandlungen zwischen Handel und Lieferanten für das kommende Jahr laufen noch. Die AMI rechnet mit leicht steigenden Preisen.
Aktuell werben laut AMI nur zwei Discounter für Bananen. Sie bieten Bio-Bananen für 1,49 Euro je Kilogramm und Bio-Fairtrade-Bananen für 1,69 Euro je Kilogramm an. Premium-Marken kosten ab 1,79 Euro je Kilogramm.