Standortanalyse Mittelstädte ziehen deutlich mehr Einzelhandelskunden an als Metropolen

Zweibrücken, Straubing und Passau sind die attraktivsten Standorte für den stationären Einzelhandel in Deutschland. Diese Mittelstädte und auch andere profitieren besonders von ihrem ländlichen Umland. Metropolen wie Berlin verlieren dagegen weiter an Bedeutung, so eine Studie der Marktforscher von NIQ-GfK.

Montag, 25. November 2024, 07:52 Uhr
Theresa Kalmer
GfK-Studie: Aldi Filiale in einer Innenstadt
Starke Anziehungskraft: Die Mittelstädte profitieren besonders von ihrem ländlich geprägten Umland. Bildquelle: Aldi Süd

Die deutschen Mittelstädte bleiben die attraktivsten Standorte für den stationären Einzelhandel. Der Stadtkreis Zweibrücken führt mit einer Einzelhandelszentralität von 230,4 das Ranking der deutschen Kreise an, gefolgt von Straubing mit 202,5 und Passau mit 196,0. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Marktforscher von NIQ-GfK hervor.

Mittelstädte sollten nicht unterschätzt werden

Die Einzelhandelszentralität misst die Anziehungskraft einer Region für den Einzelhandel. Werte über 100 bedeuten einen Kaufkraftzufluss, Werte unter 100 einen Kaufkraftabfluss.

Die Mittelstädte profitieren dabei besonders von ihrem ländlich geprägten Umland. „Einzelhändler sollten bei der Expansionsplanung Standorte in Mittelstädte nicht unterschätzen, denn diese haben oft eine Reichweite, die die Zahl der Einwohner im direkten Stadtgebiet deutlich übertrifft.“ Dazu rät Filip Vojtech, Einzelhandelsexperte bei NIQ-GfK. 

Metropolen wie Berlin verlieren an Bedeutung

Die großen Metropolen verlieren dagegen weiter an Bedeutung. Die bestplatzierte Millionenstadt ist Köln, das mit einer Einzelhandelszentralität von 111,8 nur auf Rang 85 liegt. Berlin erreicht mit einem Wert von 100,1 lediglich Platz 187 und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Plätze abgerutscht.

Starnberg führt bei Einzelhandelskaufkraft

Die Deutschen haben 2024 im Durchschnitt 6.770 Euro pro Kopf für Ausgaben im Einzelhandel zur Verfügung. Die regionale Verteilung ist dabei sehr unterschiedlich. Die höchste Einzelhandelskaufkraft weist der Landkreis Starnberg mit 8.689 Euro pro Kopf auf. Das sind 28 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt. Den niedrigsten Wert verzeichnet der Stadtkreis Gelsenkirchen mit 5.715 Euro pro Kopf.

476 Milliarden Euro fließen in stationären Einzelhandel

Insgesamt fließen 2024 rund 476,7 Milliarden Euro in den stationären Einzelhandel in Deutschland. Berlin führt mit knapp 21 Milliarden Euro das Ranking nach absolutem Einzelhandelsumsatz an, gefolgt von Hamburg mit 12,2 Milliarden Euro und München mit 11,4 Milliarden Euro. Die zehn umsatzstärksten Kreise machen zusammen 16,69 Prozent des gesamten stationären Einzelhandelsumsatzes in Deutschland aus.

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