Mecklenburg-Vorpommern Land nimmt erfolglose Handelsplattform vom Netz

Das Projekt der landesweiten Online-Plattform „GOMEVO“ für Einzelhändler in Mecklenburg-Vorpommern mit den Bausteinen GOMEVO Guide und GOMEVO Shop läuft zum 31. Dezember 2024 aus. Grund ist eine unzureichende Resonanz. Das hat das Innen- und Digitalisierungsministerium des Landes bestätigt.

Freitag, 22. November 2024, 12:02 Uhr
Thomas Klaus
Gescheitertes Projekt: In Mecklenburg-Vorpommern waren weder Handel noch Kundschaft für die Handelsplattform des Landes zu begeistern. Bildquelle: Screenshot

Zum Jahresende läuft die landesweite Online-Plattform „GOMEVO“ für Einzelhändler in Mecklenburg-Vorpommern mit ihren Bausteinen GOMEVO Guide und GOMEVO ShopProjekt aus. Das hat das Innen- und Digitalisierungsministerium des Landes bestätigt. Grund ist demzufolge eine zu geringe Resonanz. Nach Informationen der Lebensmittel Praxis gab es lediglich rund 30.000 Klicks pro Jahr. Nur 3.000 Euro Umsatz wurden nach LP-Informationen generiert.

Bessere digitale Sichtbarkeit für Händler angestrebt

Die Plattform war im Frühjahr 2020 entstanden und sollte anfänglich den durch die pandemiebedingten Schließungen erheblich betroffenen Einzelhandel unterstützen. Nach Ende der Pandemie wurde sie deutlich erweitert und umgebaut. 

Der Fokus der nach der Pandemie weiterentwickelten „GOMEVO“-Plattform lag neben der Chance auf eine bessere digitale Sichtbarkeit vor allem in einem leichten und kostenlosen Einstieg. Die Händler sollten sich online präsentieren und sich mit dem Online-Handel vertraut machen.

Erfolglos trotz hoher Landes-Investitionen

Die Landesregierung und der Landtag hatten die „GOMEVO“-Plattform mit dem Landeshaushalt 2024 noch einmal finanziell unterstützt. Nach Informationen der Lebensmittel Praxis wurde insgesamt rund eine Million Euro investiert. Damit verbunden war die Erwartung, dass es den beteiligten Akteuren gelänge, zumindest eine Kostendeckung zu erreichen und sich in den kommenden Jahren ohne Zuschüsse eigenwirtschaftlich weiterzuentwickeln.

Eine Bilanz nach der Sommerpause habe gezeigt, dass dies zum Jahresende nicht erreicht werde und auch perspektivisch ein Erreichen dieses wichtigen Zwischenziels nicht absehbar sei, so das Innen- und Digitalisierungsministerium.

Neue Bestellungen ab dem 1. Dezember nicht mehr möglich

Händler und Kunden, die sich für die Plattform entschieden hatten, wurden mit einem Schreiben über den Zeitplan informiert. So werde der aktive Betrieb bis zum 30. November 2024 aufrechterhalten. Der Zugang zum jeweiligen Shop wird bis zum 31. Dezember bereitgestellt. Neue Bestellungen werden ab dem 1. Dezember über die Plattform nicht mehr möglich sein. Die bereits online aktiven Händler können ihre Online-Aktivitäten allerdings auf ihren eigenen Vertriebskanälen fortsetzen.

Neue Produkte

 

Regional-Star 2025 - Die Nominierten

Videos vom Supermarkt des Jahres 2024