Wachsende Konsumausgaben Was die Bundesstatistiker zum Bruttoinlandsprodukt sagen

Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland stieg im dritten Quartal 2024 leicht um 0,1 Prozent an. Das schreiben die Experten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vor allem den privaten Konsumausgaben unter anderem für Nahrungsmittel und Getränke zu, die um 0,3 Prozent wuchsen. Allerdings: Preis- und kalenderbereinigt kam es zu einem Rückgang von minus 0,3 Prozent.

Freitag, 22. November 2024, 09:06 Uhr
Thomas Klaus
Statistisches Bundesamt zur Bruttowertschöpfung: Person übergibt an der Kasse einen Geldschein.
Leichter Hoffnungsschimmer bei den Konsumausgaben: Das Statistische Bundesamt hat umfassendes Zahlenmaterial vorgelegt. Bildquelle: Getty Images

Die deutsche Wirtschaft wuchs im dritten Quartal 2024 leicht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent. Das errechnete das Statistische Bundesamt (Destatis). Damit fiel das Wachstum um 0,1 Prozentpunkte schwächer aus als in der Schnellmeldung Ende Oktober berichtet.

Preis- und kalenderbereinigt dann doch ein Minus

Nach einem Rückgang im zweiten Quartal um 0,3 Prozent und einem leichten Anstieg im ersten Quartal um 0,2 Prozent startete die deutsche Wirtschaft damit verhalten in die zweite Jahreshälfte 2024. 

Positive Impulse kamen im dritten Quartal vor allem vom Konsum. Die privaten Konsumausgaben stiegen um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal; der Staatskonsum legte um 0,4 Prozent zu. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher gaben mehr für Verbrauchsgüter aus, beispielsweise für Nahrungsmittel und Getränke“, so das Statistische Bundesamt. Allerdings: Preis- und kalenderbereinigt kam es zu einem Rückgang von minus 0,3 Prozent. Denn es stand ein Arbeitstag mehr zur Verfügung als im Vorjahreszeitraum.

Negative Entwicklungen bei Investitionen und im Außenhandel

Negative Entwicklungen zeigten sich dagegen bei den Investitionen und im Außenhandel. Die Ausrüstungsinvestitionen sanken preisbereinigt um 5,7 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2023. Die Investitionen in Bauten gingen preisbereinigt um 2,6 Prozent zurück. Investitionen in Ausrüstungen sanken um 0,2 Prozent, die Bauinvestitionen um 0,3 Prozent. Die Exporte gingen deutlich um 1,9 Prozent zurück, wobei insbesondere die Warenexporte abnahmen. 

Im dritten Quartal 2024 wurden preisbereinigt 0,3 Prozent weniger Waren und Dienstleistungen ins Ausland exportiert. Die Importe nahmen dagegen um 1,2 Prozent zu. 

Bruttowertschöpfung in den meisten Bereichen negativ

In den meisten Wirtschaftsbereichen sank die Bruttowertschöpfung. Besonders stark fielen die Rückgänge im Verarbeitenden Gewerbe mit 1,4 Prozent und im Baugewerbe mit 1,2 Prozent aus. Zuwächse verzeichneten dagegen die öffentlichen Dienstleister sowie der Bereich Erziehung und Gesundheit mit 1,3 Prozent.

Im zusammengefassten Bereich Handel/Verkehr/Gastgewerbe legte die preis-, saison- und kalenderbereinigte Wertschöpfung im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent zu.

Zahl der Erwerbstätigen sank gegenüber Vorquartal

Die Zahl der Erwerbstätigen ging im dritten Quartal erstmals seit Anfang 2021 leicht zurück. Sie sank saisonbereinigt um 45.000 Personen oder 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es jedoch noch einen leichten Anstieg um 66.000 Erwerbstätige. 

Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität nahm nach vorläufigen Berechnungen gegenüber dem dritten Quartal 2023 um 0,2 Prozent ab. Je erwerbstätiger Person stagnierte sie im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Deutsches Wachstum liegt unter EU-Durchschnitt

Im europäischen Vergleich lag das deutsche Wirtschaftswachstum unter dem EU-Durchschnitt von 0,3 Prozent. Deutlich stärker wuchs die Wirtschaft in Spanien mit 0,8 Prozent und in Frankreich mit 0,4 Prozent. In den USA fiel das Wachstum mit 0,7 Prozent ebenfalls kräftiger aus als in Deutschland. Im preis-, saison- und kalenderbereinigten Vorjahresvergleich lag Deutschland klar unterhalb der Entwicklung in der EU mit plus einem Prozent.

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