Investmentvolumen wächst Markt für Logistikimmobilien erholt sich

Der deutsche Investmentmarkt für Logistikimmobilien verzeichnet 2024 in den ersten drei Quartalen ein Transaktionsvolumen von 4,3 Milliarden Euro. Dies übertrifft das Vorjahresergebnis um zwölf Prozent. Das ist ein Kernergebnis des jüngsten Marktberichtes von Lip Invest, eines Anbieters von Immobilien-Spezialfonds. 

Mittwoch, 20. November 2024, 11:01 Uhr
Thomas Klaus
Gerne darf es Holz sein: Lip Invest beobachtet auf dem Logistikimmobilien-Markt eine steigende Nachfrage nach diesem Baumaterial. Bildquelle: Aldi Süd

Der Investmentmarkt für Logistikimmobilien in Deutschland zeigt 2024 Anzeichen einer Erholung. Das Transaktionsvolumen in den ersten drei Quartalen 2024 übertraf mit 4,3 Milliarden Euro das Ergebnis des Vorjahreszeitraums um etwa zwölf Prozent. Das ergibt sich aus dem jüngsten Marktbericht von Lip Invest, einem Anbieter von Immobilien-Spezialfonds für institutionelle Investoren. Allerdings liegt das Niveau noch deutlich unter den Rekordjahren 2021 und 2022.

Hälfte des Gesamtvolumens entfiel auf Portfoliodeals

Im dritten Quartal 2024 tätigten Investoren Transaktionen im Wert von 1,4 Milliarden Euro. Etwa die Hälfte des Gesamtvolumens der ersten neun Monate entfiel auf Portfoliodeals. Ein Beispiel dafür ist der Kauf von zwölf Logistikimmobilien durch P3 im Süden Deutschlands mit einer Gesamtmietfläche von 269.000 Quadratmetern.

Sebastian Betz, Gesellschafter und Geschäftsführer von Lip Invest, sieht positive Entwicklungen: „Das zunehmende Produktangebot sorgt wieder für mehr Aktivität am Markt und verspricht ein weiteres Anziehen der Investmenttätigkeit.“ Laut Betz machen leicht gesunkene Geld- und Kapitalmarktzinsen auch Value-Added-Produkte wieder attraktiver, also Immobilieninvestments mit relativ hoher Renditeerwartung bei vergleichsweise hohem Ausfallrisiko. Er beobachtet jedoch eine selektivere Herangehensweise bei Ankäufen als in den vergangenen Jahren.

Lip Invest beobachtet sinkende Spitzenrenditen

Die Spitzenrendite für Neubauten sank im dritten Quartal 2024 leicht und liegt nun bei 4,80 bis 5,05 Prozent. Lip Invest erhielt im gleichen Zeitraum Angebote für Objekte mit einem Volumen von 700 Millionen Euro, was dem Niveau des ersten Quartals 2024 entspricht.

Der Flächenumsatz blieb im dritten Quartal 2024 mit 1,35 Millionen Quadratmetern stabil. In den ersten drei Quartalen setzten Unternehmen insgesamt 3,85 Millionen Quadratmeter um. Die meisten Mietabschlüsse bewegten sich zwischen 5.000 und 30.000 Quadratmetern. Ein Beispiel ist die Vermietung von 11.500 Quadratmetern Hallenfläche in Mühldorf am Inn durch die Bauwo Grundstücksgesellschaft an Duvenbeck Logistics Europa.

Holz als Baustoff wird immer wichtiger

Lip Invest beobachtet bei den von dieser Firma betreuten Projekten eine zunehmende Bedeutung von Holz als Baustoff. Mittlerweile könnten sogar großformatige Logistikhallen mit großen Spannweiten und mit wenig Stützen in der Holzbauweise realisiert werden, bis hin zur Außenfassade. In der Regel kommt dabei Brettschichtholz beziehungsweise Furnierschichtholz zum Einsatz. Der Materialkreislauf von Holzkomnstruktionen sei perspektivisch länger als der von Stahlbetonkonstruktionen, unterstreicht Sebastian Betz.

Merkliche Belebung des Marktes für 2025 erwartet 

Lip Invest erwartet grundsätzlich eine merkliche Belebung des Investmentmarktes erst im ersten Quartal 2025. Zum Jahreswechsel hin zeichnen sich bereits erste Tendenzen von fallenden Bruttoanfangsrenditen ab.

Das Unternehmen weist darauf hin, dass externe Faktoren wie die Entwicklung der Inflation und damit verbundene Zinsentscheidungen in der EU und den USA die weitere Entwicklung beeinflussen werden.

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