Der für Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung wichtige Mischkonzern Baywa hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres einen Nettoverlust von knapp 641 Millionen Euro verzeichnet. Dies teilte das Münchner Traditionsunternehmen mit. Der Verlust übertrifft damit das Defizit des gesamten Vorjahres um mehr als das Sechsfache.
Der Umsatz des 101 Jahre alten Konzerns sank im Berichtszeitraum um knapp 12 Prozent auf 16 Milliarden Euro, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Für das laufende Geschäftsjahr gab der Vorstand keine Ergebnisprognose ab. Das hohe Defizit resultiert nach Unternehmensangaben nicht nur aus der schwachen Geschäftsentwicklung, sondern auch aus Abschreibungen im ersten Halbjahr.
Die Baywa-Führung sieht dennoch Chancen für eine Sanierung des Unternehmens. Ein entsprechendes Gutachten soll im Dezember vorliegen. Den Angaben zufolge werden die Gutachter umfangreiche Sparmaßnahmen und den Verkauf einzelner Geschäftsbereiche empfehlen. Bis 2027 soll der Konzern wieder gesundet sein.
Für das Schlussquartal 2024 erwartet der Vorstand um den Sanierungsexperten Michael Baur bereits „mehr Stabilität“ in den einzelnen Geschäftsfeldern. Baur kam von der Unternehmensberatung Alix Partners zu dem Konzern, der als größter deutscher Agrarhändler vor allem im Süden und Osten Deutschlands eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung spielt. Neben dem Agrargeschäft ist Baywa auch in den Bereichen erneuerbare Energien und Bau aktiv.