Konsumzurückhaltung hält an HDE rechnet für 2024 nur noch mit Nullwachstum

Der Handelsverband Deutschland (HDE) korrigiert seine Umsatzprognose für den Einzelhandel 2024 deutlich nach unten. Statt eines nominalen Plus von 3,5 Prozent erwartet der Verband nun nur noch einen Zuwachs von 1,3 Prozent. Besonders das Weihnachtsgeschäft bereitet vielen Händlern Sorgen.

Mittwoch, 06. November 2024, 13:16 Uhr
Thomas Klaus
Weniger volle Tüten auch zu Weihnachten: Der Handelsverband Deutschland rechnet mit weniger Umsatz für das Jahresendspurtgeschäft und auch für das Gesamtjahr. Bildquelle: Getty Images/David-Prado

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat seine Umsatzprognose für den Einzelhandel im Jahr 2024 deutlich nach unten korrigiert. Der Verband erwartet nun lediglich ein nominales Umsatzplus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Real, also bereinigt um Preissteigerungen, entspricht dies einem Nullwachstum. Bislang hatte der HDE für dieses Jahr ein nominales Plus von 3,5 Prozent prognostiziert.

Konsum zu einem hohen Anteil Psychologie

Die Korrektur erfolgt zum Start des wichtigen Weihnachtsgeschäfts und basiert auf der anhaltenden Konsumzurückhaltung der Kunden. Eine aktuelle HDE-Befragung unter knapp 300 Unternehmen ergab, dass 80 Prozent der Händler mit zurückhaltenden Einkäufen der Kunden im November und Dezember rechnen. Nur 30 Prozent gehen davon aus, dass die schlechte Stimmung den Kauf von Geschenken nicht beeinträchtigen wird.

HDE-Präsident Alexander von Preen erklärt: „Hier sieht es aktuell nicht richtig gut aus. Das führt dazu, dass die Menschen ihr Geld eher zusammenhalten.“ Er betont, dass Konsum zu einem hohen Anteil Psychologie sei. Trotz einer spürbaren Abschwächung der Inflation in letzter Zeit empfänden viele Kunden die Preise immer noch als hoch.

HDE erwartet lediglich stabile Umsätze im Weihnachtsgeschäft

Für die wichtigen Monate November und Dezember erwartet der HDE inflationsbereinigt lediglich „stabile Umsätze“ auf Vorjahresniveau.

Die Prognosen unterscheiden sich jedoch je nach Branche. Händler von Unterhaltungselektronik, Sportartikeln, Spielwaren, Uhren und Schmuck rechnen mit einem besseren Weihnachtsgeschäft als 2023. Dagegen befürchten Anbieter von Haushaltswaren, Möbeln, Schuhen und Lederwaren, Bekleidung und Nahrungsmitteln ein noch schlechteres Geschäft.

Die gedämpften Erwartungen resultieren nach Einschätzung des HDE nicht nur aus der wirtschaftlichen Unsicherheit. Auch die anhaltenden Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten beeinflussen die Verbraucherstimmung negativ, ähnlich wie bereits im Vorjahr.

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