Handelsverband warnt Bargeldkreislauf könnte zusammenbrechen

Der Handelsverband Deutschland warnt vor einem Zusammenbruch des Bargeldkreislaufs. Grund sind zunehmende Filialschließungen von Banken. Eine Umfrage zeigt: 60 Prozent der Verbraucher wollen Bargeld als zentrales Zahlungsmittel behalten.

Mittwoch, 23. Oktober 2024, 08:11 Uhr
Theresa Kalmer
Artikelbild Bargeldkreislauf könnte zusammenbrechen
Beim Einkaufen zahlen 42 Prozent der Verbraucher am liebsten mit Bargeld. Bildquelle: Getty Images

Der Handelsverband Deutschland (HDE( fordert eine Stärkung des Bargeldkreislaufs, damit die Bargeldauszahlung im Einzelhandel nicht gefährdet wird. Grund sind zunehmende Filialschließungen von Banken in ganz Deutschland.

Verbraucher in Deutschland schätzen Bargeld weiterhin

Eine gemeinsame Umfrage des Handelsverbands und des Marktforschungsinstituts Appinio unter 1.000 Personen zeigt: Verbraucher in Deutschland schätzen Bargeld weiterhin. 60 Prozent der Befragten wollen Bargeld als eines der zentralen Zahlungsmittel behalten. Beim Einkaufen zahlen 42 Prozent am liebsten mit Bargeld. Es folgen kontaktlose Kartenzahlung mit 27 Prozent, kontaktlose Zahlung mit Smartphone oder Smartwatch mit 16 Prozent und Kartenzahlung mit PIN-Eingabe mit 15 Prozent.

80 Prozent der Befragten bewerten die Möglichkeit, im Einzelhandel an der Kasse Bargeld abzuheben, positiv. 58 Prozent schätzen dabei die Zeitersparnis und 57 Prozent die Bequemlichkeit im Vergleich zum Gang zur Bank oder zum Geldautomaten. Ein Drittel findet die Gebührenfreiheit attraktiv. 59 Prozent der Befragten haben bereits Bargeld im Einzelhandel abgehoben, 21 Prozent nutzen dieses Angebot regelmäßig. Erst kürzlich hat Aldi Nord die Bargeldabhebung an seinen Kassen eingeführt.

Banken sollen auf Händlerentgelte verzichten

Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands, Stefan Genth, warnt: „Obwohl der Trend zum unbaren Bezahlen geht, bleibt Bargeld ein wichtiges und beliebtes Zahlungsmittel. Wenn allerdings weiterhin immer mehr Bankfilialen schließen, droht der Bargeldkreislauf zusammenzubrechen.“ Der Bargeldkreislauf müsse gesichert und der Verlust eines bedeutenden Zahlungsmittels verhindert werden. 

Der Handelsverband kritisiert, dass die Schließung von Bankfilialen den Umgang mit Bargeld für den Handel zunehmend erschwert und verteuert. Händler tragen die Kosten für die Beschaffung von Banknoten und zusätzliche Gebühren für Kartentransaktionen bei Bargeldauszahlungen. Genth fordert: „Die Banken dürfen ihre eigenen Bargeld-Infrastrukturen nicht länger auf Kosten des Handels entlasten.“ Der Verband verlangt, dass kartenherausgebende Banken bei Bargeldauszahlungen auf Händlerentgelte verzichten.

Die repräsentative Umfrage führten der Handelsverband und Appinio Anfang Oktober 2024 durch. Sie befragten 1.000 Personen in Deutschland im Alter von 18 bis 65 Jahren.

Mehr zum Thema Bargeld im Handel lesen Sie in unserer heutigen Analyse. 

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