Die Agrarminister von Bund und Ländern diskutieren über den Schwund von Dorfläden in ländlichen Regionen Deutschlands. Susanna Karawanskij (Linke), Vorsitzende der Konferenz, fordert gemeinsame Anstrengungen gegen diese Entwicklung. Dies teilte die Thüringer Ressortchefin der Deutschen Presse-Agentur mit.
In den vergangenen 30 Jahren verschwanden laut Karawanskij etwa drei Viertel der kleinen Geschäfte in Dörfern. Mehrere Bundesländer setzten das Thema der sicheren Nahversorgung in ländlichen Gebieten auf die Tagesordnung der Konferenz, die am 12. und 13. September 2024 in Oberhof stattfindet.
Karawanskij fordert eine stabile Bundesförderung für Dorfläden. „Wir setzen uns für eine stabile Bundesförderung für Dorfläden ein“, zitierte die Deutsche Presse-Agentur die Politikerin. Obwohl Thüringen seit 2015 ein eigenes Förderprogramm betreibt, das bisher 60 Dorfläden unterstützte, reicht dies nicht aus. Die Ministerin betont die Bedeutung der Läden über den Einkauf hinaus. Viele dienten als soziale Treffpunkte und böten zusätzliche Dienstleistungen an.
Neben der Nahversorgung stehen weitere Themen auf der Agenda der Konferenz. Die Minister wollen über Bürokratieabbau in der Landwirtschaft und die Förderung alternativer Antriebe für landwirtschaftliche Maschinen sprechen. Man werde auf Agrardiesel vorerst nicht verzichten können. „Aber es müssen staatliche Anreize zum Umstieg auf andere Antriebstechniken gesetzt werden“, erklärte Karawanskij.
Bauernverband plant Aktionen vor Konferenz
Die Linke-Politikerin betont die Notwendigkeit verlässlicher Rahmenbedingungen für die Investitionsplanung der landwirtschaftlichen Betriebe. Der Thüringer Bauernverband kündigte Aktionen vor dem Tagungshotel an. Der Deutsche Bauernverband fordert eine Erhöhung des Finanzrahmens für die Landwirtschaft in den kommenden Jahren zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.