Kontrollen von Temu und Co. Bundesfinanzministerium sieht kaum Spielraum

Das Bundesfinanzministerium sieht auf nationaler Ebene nur wenige Möglichkeiten, gegen chinesische Online-Plattformen wie Temu oder Shein vorzugehen, denen Steuertricksereien vorgeworfen werden. Das hat das Ministerium auf Anfrage der Lebensmittel Praxis mitgeteilt. Die EU müsse handeln.

Freitag, 16. August 2024, 12:08 Uhr
Thomas Klaus
Bildquelle: Zoll

Chinesischen Online-Plattformen wie Temu oder Shein werden immer wieder Steuertricksereien angelastet. Zum Beispiel spricht die Steuer-Gewerkschaft von Falschdeklarationen, die den Steuerzahler jährlich einige Milliarden Euro kosten würden. Doch das Bundesfinanzministerium sieht auf nationaler Ebene nur wenige Möglichkeiten, dagegen vorzugehen. Das hat das Ministerium auf Anfrage der LP  mitgeteilt.

Ein Sprecher begründet das so: „Ein Großteil der Produkte wird in anderen EU-Mitgliedsstaaten zur Einfuhr abgefertigt und anschließend an die Empfänger in Deutschland weitergeleitet. Diese Waren befinden sich nach der Zollabfertigung im freien Verkehr der EU als Unionsware und unterliegen nach dem Unionsrecht nicht mehr der zollamtlichen Überwachung in Deutschland.“ Das bedeute, dass „nur ein gesamteuropäischer Ansatz Aussicht auf Erfolg“ verspreche.  

Nach den Worten des Sprechera wird sich das Bundesfinanzministerium „weiterhin intensiv in die Verhandlungen für eine Reform der EU-Zollunion einbringen“.

Unterdessen hat der frühere EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bestätigt, dass er als Berater für Shein tätig ist.

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