Die EU hat vorläufige Antidumpingzölle auf das kalorienfreie Süßungsmittel Erythrit aus China eingeführt. Laut dem EU-Amtsblatt müssen Importe des größten chinesischen Herstellers Sanyuan nun einen Zusatzzollsatz von 156,7 Prozent zahlen. Für andere chinesische Hersteller liegen die Zollsätze zwischen 31,9 und 235,6 Prozent.
Diese Maßnahme wurde ergriffen, da die Preise für Erythrit durch staatliche Eingriffe verzerrt seien und nicht durch das freie Spiel der Marktkräfte zustande kämen. Die Zölle gelten zunächst für sechs Monate.
Erythrit wird hauptsächlich als Zuckerersatz in Lebensmitteln und Getränken verwendet. Es kommt sowohl in reiner Form als auch in Kombination mit anderen Zutaten wie Stevia zum Einsatz. In der EU findet es Verwendung bei Tisch, in Getränken, Süßwaren, Backwaren und Sportnahrung. Ob die neuen Zölle die Preise für Süßungsmittel in der EU beeinflussen, ist noch unklar.
Die Verordnung gibt keine Prognosen darüber ab, ob die zusätzlichen Kosten an die Verbraucher weitergegeben werden. Die EU hat bereits öfter mit Zollerhöhungen auf Dumpingpreise chinesischer Hersteller reagiert. Zuletzt wurden vorläufige Ausgleichszölle auf Importe neuer batteriebetriebener Elektrofahrzeuge aus China eingeführt.