Der Handelsverband Deutschland (HDE) hält trotz der schwachen Umsatzentwicklung im Einzelhandel an seiner Jahresprognose von 3,5 Prozent nominalem Umsatzwachstum für 2024 fest. Die schwache Entwicklung des privaten Konsums in den ersten Monaten des Jahres lasse dem Einzelhandel kaum Spielraum für ein höheres Umsatzwachstum. Dies teilte der Verband in einer Pressemitteilung mit.
Eine aktuelle HDE-Umfrage unter 800 Handelsunternehmen zeigt, dass 42 Prozent der Befragten für das zweite Halbjahr mit stagnierenden und 36 Prozent mit sinkenden Umsätzen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rechnen. Der HDE schätzt, dass in diesem Jahr 5.000 Geschäfte schließen werden.
„Wir dürfen uns nicht an diese Negativ-Entwicklung gewöhnen, denn in der Folge veröden ganze Stadtzentren“, warnte HDE-Präsident Alexander von Preen laut einer Pressemitteilung. Um die Innenstädte zu beleben, fordert der Verband ein Abschreibungsprogramm für Investitionen. „Mit einem besonderen Programm für Abschreibungen in Investitionen der Innenstädte kann hier ein entscheidender Impuls für die Zukunft der Stadtzentren gegeben werden“, so von Preen. Es gebe hierzu bereits sehr gute Erfahrungen mit einem Investitionsprogramm Anfang der 1990er Jahre. Mit einer konkreten Gebietsabgrenzung könnten die Städte Investitionen in die richtigen Lagen lenken und den Unternehmen entsprechende Investitionsanreize geben. Dies diene nicht nur dem Erhalt der multifunktionalen Innenstädte, sondern auch der Sicherung von Arbeitsplätzen.
Trotz der schwierigen Lage betont der HDE das gesellschaftliche Engagement der Branche. Nach Schätzungen des Verbandes engagieren sich 80 Prozent der Händler auch außerhalb ihres Unternehmens, zum Beispiel in Vereinen oder bei Festen. Den Wert dieses Engagements beziffert der HDE auf rund eine Milliarde Euro pro Jahr.