Das Geschäftsklima deutscher Unternehmen ist im Juni wieder gesunken. Das geht aus einer Umfrage des Münchener Ifo-Instituts unter rund 9.000 Führungskräften hervor. Demnach sank der Ifo-Geschäftsklimaindex von 89,3 Punkten im Mai auf 88,6 Punkte im Juni. Experten hatten zuvor einen Anstieg auf 89,7 Punkte erwartet. Die Begeisterung rund um die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland habe sich bislang nicht auf die heimische Wirtschaft ausgewirkt. „Es gibt keinen großen EM-Effekt", sagte ifo-Experte Klaus Wohlrabe.
Im Verarbeitenden Gewerbe erlitt das Geschäftsklima nach drei Anstiegen in Folge einen Rückschlag. Die Unternehmen blickten wieder skeptischer auf die kommenden Monate. Vor allem die sinkenden Auftragsbestände bereiteten den Unternehmen Sorgen, teilte das Ifo-Institut mit. Mit den laufenden Geschäften waren sie dagegen etwas zufriedener.
Im Dienstleistungssektor ist der Index gestiegen. Die Dienstleister beurteilten ihre aktuelle Lage besser. Auch die Aussichten für das zweite Halbjahr hellten sich weiter auf. Insbesondere im Beherbergungsgewerbe verbesserte sich die Stimmung, während sich die Gastronomie eher unzufrieden zeigte.
Im Handel hat sich das Geschäftsklima merklich verschlechtert. Bei den Geschäftserwartungen nahmen die skeptischen Stimmen deutlich zu. Auch die Urteile zu den laufenden Geschäften wurden nach unten revidiert. Von der ungünstigen Entwicklung waren sowohl der Groß- als auch der Einzelhandel betroffen.
Im Gegensatz zu den trüben Aussichten der Unternehmen hat das Ifo-Institut erst vor wenigen Tagen seine Prognose für das Wirtschaftswachstum 2024 angehoben und auf eine Erholung der deutschen Wirtschaft hingewiesen. Statt der bisher prognostizierten 0,2 Prozent rechnet es nun mit einem Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent. Für das kommende Jahr wird sogar mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet.