Der Handelsverband Baden-Württemberg lehnt eine Nahverkehrsabgabe und ähnliche politische Maßnahmen ab, die den motorisierten Individualverkehr in den Innenstädten unter Druck setzen würden. Er verweist darauf, dass seiner Einschätzung nach viele Menschen insbesondere in den ländlichen Gebieten zwingend auch beim Einkaufen auf das Auto angewiesen seien.
Der Verband beruft sich hier auf eine Befragung von mehr als 8.000 Kunden in Baden-Württemberg, die er im Juni vorgenommen hat. Bei dieser gaben 70 Prozent der Befragten an, dass sie das Ladengeschäft mit dem Pkw erreicht hätten. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) spielte landesweit mit acht Prozent eine untergeordnete Rolle.
Die Befragung ergab außerdem, dass Kunden, die die Geschäfte mit dem Pkw besuchten, statistisch signikant mehr Geld ausgaben als solche, die mit anderen Verkehrsmitteln anreisten.
Der Handelsverband befürwortet zwar einen stärkeren ÖPNV. Aber die Erreichbarkeit der Städte mit anderen Verkehrsträgern dürfe nicht eingeschränkt oder verschlechtert werden. Ferner sollten die Innenstädte baulich attraktiver gestaltet und sauberer werden.