„Das Vorhaben muss von der Bundesregierung jetzt zügig umgesetzt werden. Wir haben trotz Rekordbeschäftigung mit 3,1 Millionen Beschäftigten noch rund 120.000 offene Stellen in der Branche zu besetzen“. Das sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Er erläutert: „Mit der Abschaffung der Steuerklasse 5 hoffen wir auf viele Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit aufstocken. Denn bisher haben viele das Gefühl, mehr Arbeit lohne sich für sie nicht, weil sich dies für sie aufgrund der Steuerklasse 5 und der hohen Besteuerung ihres zusätzlichen Einkommens faktisch erstmal kaum auf dem monatlichen Lohnzettel auswirkt.“
Hintergrund nach Darstellung des HDE: Paare mit unterschiedlich hohem Einkommen entscheiden sich heute gerne für die Kombination der Steuerklassen 3 und 5. Denn das ergibt bei der Gehaltsabrechnung für beide zusammen zunächst das höchste Netto vom Brutto. Das ist aber wegen der nachfolgenden Steuererklärung nur vorübergehend so. Die daraus resultierende Steuernachzahlung sammelt die zunächst gesparten Steuern nachträglich ein.
Auch bei Nutzung des Faktorverfahren in Steuerklasse 4 gibt der Fiskus dem Paar zunächst einen Kredit, der allerdings kleiner ausfällt als bei der Kombination von Steuerklasse 3 und 5. Der Vorteil ist hier aber, dass bei einem Gehaltszuwachs des geringer Verdienenden netto viel mehr übrigbleibt.