Insbesondere Personalmangel und die zunehmende Preisorientierung der Konsumierenden fordern die Händler am meisten heraus. Im Zusammenspiel mit steigenden Rohstoff- und Energiepreisen gehe es darum, die Profitabilität des gastronomischen Angebots zu sichern. Über die Hälfte der Händler nannten in diesem Zusammenhang die Automatisierung von Prozessen als einen der vielversprechendsten Trends in den nächsten drei Jahren. Digitalisierung und der Einsatz von Robotik und KI kann zur Entlastung von Mitarbeitenden beitragen, Verkaufsmengen prognostizieren und somit auch Foodwaste reduzieren. Außerdem können die Bedürfnisse und Erwartungen der Kundschaft besser erfüllt werden.
Rund zwei Drittel der befragten Händler definieren Regionalität als wichtigsten Trend für die Handelsgastronomie in den nächsten drei Jahren. Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich im Handel durch alle Bereiche und betrifft auch die Handelsgastronomie entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Hälfte der befragten Händler halten sie für einen der wichtigsten Trends gefolgt von vegetarischen Foodkonzepten und gesunder Ernährung.
Neu im Ranking allerdings von wenigen Händlern genannt, wurden etwas exotischere Speisen wie die koreanische und Levante-Küche. Hybrid-Food, also der Zusammenschluss von verschiedenen Küchenkulturen und Kochrichtungen, wurde von einem Drittel der Händler als vielversprechender Food-Trend genannt. Diese Trends sollten unter Marketinggesichtspunkten im Foodkonzept berücksichtigt werden, um neue und jüngere Zielgruppen zu erschließen.
Die Deutschen bleiben bei der Speisenauswahl überwiegend bei ihren kulinarischen Gewohnheiten und greifen immer noch am liebsten zu Altbekanntem. Zu den Food-Angeboten, die in über 50 Prozent der Filialen am meisten verkauft wurden, gehören das belegte Brötchen, Hausmannskost, Fleischkäse sowie Pizza und Pasta. In 25 Prozent der Filialen werden am häufigsten Frikadellen und Hähnchen verkauft.
Datenbasis:
Für das Whitepaper „Handelsgastronomie in Deutschland 2023“ wurden zwei Befragungen durchgeführt:
EHI-Befragung (vom 2. - 24. März 2023) von 34 Gastronomieverantwortlichen aus Handelsunternehmen, die 16.204 Filialen repräsentieren. Die befragten deutschen Handelsunternehmen erwirtschafteten 2022 einen Bruttoumsatz von ca. 111 Milliarden Euro.
GfK-Erhebung unter 7.500 Personen im Alter von 16 bis 69 Jahren, die kontinuierlich jeden Tag ihre Außer-Haus-Käufe erfassen. Die Stichprobe ist demographisch repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland und berücksichtigt die Population von 57,3 Millionen Menschen im Jahr 2022.