Demnach leide die Branche unter schlechten Ernten in zahlreichen Regionen und sinkenden Vorräten an Orangensaftkonzentrat im zentralen Lieferland Brasilien, erklärt VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger. An der Warenterminbörse in den USA sei das Orangensaftkonzentrat zudem um ein Mehrfaches teurer als üblich. „Die Ware ist knapp und die Rohstoffkosten steigen. Das heißt: Auch die Verbraucher müssen sich darauf einstellen, dass Orangensaft teurer wird“, fasst Heitlinger zusammen.
Nach dem jüngsten Marktbericht des US-Landwirtschaftsministeriums sollte die weltweite Orangenproduktion im Wirtschaftsjahr 2022/23 demnach um 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. Besonders stark seien die Einbrüche in den USA, wo die Produktion sogar auf den niedrigsten Stand seit mehr als 56 Jahren fallen dürfte, prognostizierten die Experten. Insbesondere die Ausbreitung einer Pflanzenkrankheit - des sogenannten Citrus Greening - und die Auswirkungen von Hurrikans auf die Erntemengen, seien dafür verantwortlich.
Aber auch in Brasilien, dem größten Erzeugerland für Orangen und in Europa habe schlechtes Wetter die Erntemengen negativ beeinflusst. Die Lagerbestände bei Orangensaftkonzentraten seien in Brasilien, von wo 90 Prozent der EU-Importe stammen, so niedrig wie selten zuvor. Nach den Schätzungen des US-Ministeriums dürfte die weltweite Orangensaftproduktion damit sogar um 7 Prozent sinken.