Lebensmitteleinzelhandel Rewe steigert Umsatz um 10,4 Prozent

Der Handels- und Touristikkonzern Rewe behauptet sich auch in der Konsumkrise. Im vergangenen Jahr steigerte der Handelsriese seinen Umsatz um 10,4 Prozent auf fast 85 Milliarden Euro, wie er am Dienstag mitteilte. Der Gewinn war allerdings rückläufig.

Dienstag, 28. März 2023 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Rewe Group

Ein Grund sei, dass der Konzern die Kostensteigerungen bei Energie, Rohstoffen, Personal und Logistik nicht voll an seine Kunden weitergegeben habe, betonte Rewe-Chef Lionel Souque. „Wir haben unsere Kunden 2022 nicht ohne Schirm im Inflationsregen stehengelassen“, sagte der Manager. Allein in Deutschland habe das Unternehmen einen dreistelligen Millionenbetrag investiert, um die Preissprünge in Grenzen zu halten.

Die Preissteigerungen in den Rewe-Regalen hätten 2022 mit 7,3 Prozent deutlich unter der vom Statistischen Bundesamt ermittelten Inflation bei Nahrungsmitteln von 13,4 Prozent gelegen. Souque betonte allerdings auch, dass ein derartiges Abfedern inflationsbedingter Entwicklungen für Rewe nur vorübergehend zu leisten sei.

Souque berichtete über „erste Erholungstendenzen bei den Rohwaren-Preisen“, die sich jedoch nach Kategorien unterscheiden: Sonnenblumenöl sei aktuell 50 Prozent billiger im Einkauf, verglichen zum Juli 2022. Weizen sei im gleichen Zeitraum 37 Prozent günstiger geworden. Hingegen ist Zucker noch genauso teuer, auch bei Reis gibt es keine Beruhigung. Das liege teilweise an hohen Zöllen, die Exportländer in Kraft gesetzt hätten, um den heimischen Markt zu schützen. Souque prognostiziert eine Inflation, die „weniger hoch ist als im letzten Jahr“.  

Deutlich profitieren konnte der Konzern vom Comeback des Tourismus. Die Umsätze der Rewe-Reisesparte, zu der Marken wie Dertour, ITS, Kuoni und Jahn-Reisen gehören, waren mit 5,7 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch wie im Corona-Jahr 2021 und erreichten das Vor-Pandemie-Niveau. Im Lebensmittelhandel in Deutschland stiegen die Umsätze dagegen nur um 6,8 Prozent auf 37,8 Milliarden Euro. Damit fiel das Umsatzwachstum geringer als die Preissteigerung aus.

Der Jahresüberschuss des Rewe-Konzerns – also ohne die in den Zahlen der Rewe-Gruppe berücksichtigten selbstständigen Rewe-Händler und ohne Beteiligungsunternehmen – lag mit 503,5 Millionen Euro um 33,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Finanzchef Telerik Schischmanow führte den Rückgang auf höhere Risikovorsorge und die Auswirkungen der steigenden Zinsen zurück.

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