Zusätzliche 50 Cent pro Stunde soll es für die Arbeit zu den abendlichen Stoßzeiten von Freitag bis Sonntag geben, hieß es. „Somit können Fahrer und Fahrerinnen im Winter bei der Arbeit zu den beliebten Bestellzeiten bis zu einen Euro mehr verdienen.“
Die Lieferanten erhielten vor Weihnachten zudem eine Prämie zum Ausgleich der Inflation von bis zu 300 Euro – je nach vertraglich vereinbarten Arbeitsstunden der Kuriere. Die Winterausstattung werde um Thermounterwäsche erweitert. Lieferando zufolge verdienten Kuriere im bundesweiten Monatsdurchschnitt mehr als 14 Euro pro Stunde „bei einem garantierten Stundenlohn von 12 Euro zuzüglich variabler Lohnbestandteile, wie Boni pro gelieferter Bestellung“.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bezeichnete die Maßnahmen auf dpa-Anfrage als „Augenwischerei“. „Für uns ist ganz klar: Unter 15 Euro die Stunde kann nichts laufen“, sagte Mark Baumeister, NGG-Referatsleiter für das Gastgewerbe. Viele Kuriere hätten nicht einmal ein Dienstfahrrad oder Diensthandy. Die Gewerkschaft fordert Tarifverhandlungen und sei gerade dabei, mehr Mitglieder an den Standorten zu werben. Das Unternehmen entgegnete, die meisten Kuriere seien inzwischen auf Dienstfahrrädern unterwegs. Zudem sei es das Ziel, bis zum Ende des Jahres alle mit Diensthandys auszustatten.