Insbesondere für die Kühlung und Beleuchtung von Waren stellt Energie im Einzelhandel einen großen Kostenpunkt dar. Zunächst für die Winterzeit 2022/2023 geltend, wolle man mit der Maßnahme einen Beitrag zum Energiesparen leisten, so Aldi Nord. Zahlreiche Aldi-Märkte in Großstädten wie Hannover oder Hamburg seien bisher bis 21 Uhr geöffnet. Welche genauen Filialen nun künftig die neuen Öffnungszeiten übernehmen teilte der Discounter nicht mit.
Die Einführung kürzerer Öffnungszeiten bei Einzelhändlern ist in der Branche bisher jedoch umstritten. So erklärte Rewe-Chef Lionel Souque beispielsweise jüngst, dass man an eine solche Maßnahme bisher noch nicht gedacht habe. Für die Rewe-Gruppe gelte es, „einen größtmöglichen Beitrag zu den bundesweit notwendigen Einsparungen zu leisten, ohne Einschränkungen für unsere Kundinnen und Kunden zu erzeugen“, gab das Unternehmen Anfang September an. Auf Nachfrage der LP erklärte die Rewe jetzt ganz klar: „Eine Verkürzung der Öffnungszeiten zur Energieeinsparung wird bei Rewe und Penny nicht erwogen. Die damit erzielbare Energieeinsparung wäre marginal. Denn auf (Kälte-)Technik entfällt mehr als die Hälfte des Energiebedarfs unserer Märkte und ist unabhängig von den Öffnungszeiten“.
Der Rewe-Kaufmann Michael Glück (Rengsdorf, Rheinland-Pfalz) allerdings will ab Ende Oktober seinen Markt ebenfalls früher schließen: Statt um 22 Uhr ist dann ab 21 Uhr zu. Energie zu sparen ist dabei ein Aspekt; auch die angespannte Personallage habe die Entscheidung beeinflusst. Derzeit renoviert der Rewe-Kaufmann seinen Markt, der aus diesem Grund seit Anfang Oktober geschlossen ist. Dabei stellt Glück komplett auf LED um und tauscht auch Kühlgeräte aus. Die Wiedereröffnung ist für den 27. Oktober geplant, ab dann gilt die neue Ladenschlusszeit.
Auch Rossmann versprach seinen Kunden kürzlich Sparmaßnahmen, die für sie „kaum spürbar seien“.