Zuvor habe man die Kooperation bereits in einem Pilotversuch in Nordrhein-Westfalen erprobt. Gorillas-CEO Kagan Sümer erklärte, man komme einem häufig geäußerten Wunsch der Kundschaft nach, indem man hiermit das Segment der biologisch erzeugten Produkte auf einen Anteil von über 15 Prozent des Gesamtsortiments erhöht habe. Schon jetzt würden rund 56 Prozent aller Bestellungen bereits Bio-Produkte enthalten.
Sümer: „Uns geht es nicht darum, ein Greenwashing zu betreiben und nur wegen des besseren Images mehr Öko-Produkte ins Sortiment aufzunehmen. Das ist uns eine Herzensangelegenheit.“ Er gab an, dass die Kunden aufgrund der allgemeinen Inflation sehr preissensibel seien und betonte in diesem Zusammenhang: „Bio heißt aber auch nicht automatisch teuer.“
Das Berliner Start-up Gorillas ist umstritten. Zum einen befürchten traditionelle Einzelhändler, dass solche Express-Lieferdienste ihnen mit großen Finanzspritzen aus der Investorenszene das Wasser abgraben. Zum anderen kritisieren Gewerkschaften beispielsweise die Arbeitsbedingungen für die Gorillas-Fahrer. Kagan Sümer sagt dazu, es gebe hier einen klaren Widerspruch zwischen Realität und öffentlicher Wahrnehmung. 90 Prozent der Gorillas-Fahrer würden ihren Job auch Freunden und Familienmitgliedern empfehlen. „Das zeigt, dass wir vieles richtig machen“, so Sümer weiter. Allerdings hatte Gorillas kürzlich 300 Stellen innerhalb seiner Verwaltung gestrichen und dort die Hälfte seiner Mitarbeitenden entlassen.