Der Nahrungsmittelriese befinde sich damit offenbar auf dem Rückzug, folgert das „Manager Magazin“. Als eine der großen Lebensmittelketten Deutschlands zähle Lidl zu den wichtigsten Vertriebskanälen für Vittel-Wasser hierzulande. Zu den Gründen und Hintergründen der Entscheidung wollte sich die Sprecherin zunächst nicht äußern. Von Lidl war zunächst ebenfalls keine Stellungnahme zu bekommen.
Hintergrund der Kritik an Nestlé ist die Art der Wassergewinnung in dem namensgebenden französischen Ort Vittel in den Vogesen. Medienberichten zufolge hat Nestlé die Erlaubnis der dortigen Behörden, jährlich bis zu eine Million Kubikmeter Wasser abzupumpen, das der Konzern dann in Flaschen abfüllt und europaweit verkauft. Anwohner und Naturschützer kritisieren laut „Manager Magazin“ jedoch, dass dadurch der Grundwasserspiegel in Vittel sinke - die Ortschaft trockne nach und nach aus.
Eine Sprecherin von Nestlé äußerte sich gegenüber LP wie folgt: „Seit 2010 haben wir unsere Entnahme aus dieser Quelle freiwillig um 46 Prozent gesenkt. Im Juli kam es zu einem Urteil der lokalen Präfektur, welches unserem proaktiven Antrag zustimmte und die Entnahmemenge aus der Bonne Source von 1 Million Kubikmeter pro Jahr auf 500.000 Kubikmeter pro Jahr halbierte.“ Der Plan, das Gleichgewicht des Grundwasserspiegels der Bonne Source bis 2027 wiederherzustellen, sei von den zuständigen Behörden befürwortet würden. „Nestlé Waters wird alle Initiativen unterstützen, die das Wassergleichgewicht des Grundwasserspiegels ermöglichen und fördern.“
Grundsätzlich werde die betreffende Grundwasserschicht der Bonne Source (GTI) von mehreren Nutzern gleichzeitig genutzt. Der Erhalt sei seit jeher eine gemeinsame Herausforderung. Daher müsse der Ausgleich der Grundwasserschicht gemeinsam von allen Nutzern angegangen werden.