Großbritannien habe mit einer Süßgetränkesteuer gezeigt, wie es gehe, und damit Erfolge erzielt, sagte Müller. Ausweichreaktionen, statt des Zuckers Süßstoffe einzusetzen, seien allerdings auch nicht gesundheitsfördernd. Diese sollte man daher mit einbeziehen, damit Produkte am Ende weniger Zucker und weniger Kalorien enthielten und auch weniger süß schmeckten. „Wir brauchen ein umfassendes Konzept, damit es für alle leichter wird, gesünder zu konsumieren.“ Ernährungsministerin Julia Klöckner wandte sich erneut gegen eine Zucker-Abgabe und warb für ein umfassenderes Vorgehen. „Über eine Limo-Steuer erreichen Sie nicht automatisch eine bessere Ernährung und eine Gesamt-Zuckerreduzierung», sagte die CDU-Politikerin. Sie setze daher auf die bereits begonnene Strategie für eine bessere Zusammensetzung von Produkten. „Forschungsergebnisse zeigen, dass es machbar und sinnvoll ist, diesen Weg mit dem Geschmack der Verbraucher zu gehen - über allmähliche Abbaupfade für Salz, Fette oder Zucker.“ Es sei nichts gewonnen, wenn der Gesamtzuckerkonsum nicht zurückgehe, weil er durch andere Zuckeraufnahmen kompensiert werde oder Hersteller Zucker zum Beispiel durch mehr Fett ersetzten. Klöckner verwies zudem auf das mit einem Rechtsrahmen in Deutschland eingeführte Logo Nutri-Score, das zusehends in Supermärkten zu finden ist. Es biete Herstellern die Chance, Verbesserungen für gesündere Rezepturen auch darzustellen. „Das schafft positiven Wettbewerbsdruck.“