Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Simon Kucher & Partners plant über die Hälfte der Befragten, Blumen dieses Jahr über den Lebensmittelhandel (25 Prozent) oder Online-Blumenhändler (30 Prozent) zu erwerben. Nur 41 Prozent wollen beim lokalen Blumenhändler kaufen (2020: 64 Prozent). „Erstaunlicherweise wählen selbst Konsumenten, die eigentlich lieber vor Ort einkaufen, dieses Jahr deutlich häufiger den Online-Blumenhandel. Die lokalen Blumenhändler werden also das Nachsehen haben, während sich der Lebensmittelhandel als auch Online-Blumenhändler auf eine vermehrte Nachfrage an Pflanzen und Blumen vor und am Valentinstag einstellen sollten“, sagt Dr. Tobias Maria Günter, Partner in der globalen Konsumgüter & Einzelhandel Practice bei Simon-Kucher.
Der Blumenabsatz im Lebensmittelhandel habe stark zugenommen, berichtet Eva Stüber vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) der Deutschen Presse-Agentur. „Für die Kunden ist es einfach bequem, die Blumen beim Lebensmitteleinkauf mitzunehmen und sie ersparen sich, noch in einen weiteren Laden gehen zu müssen.“ Gerade dieses Bequemlichkeitsargument habe in Corona-Zeiten eine verstärkte Bedeutung gewonnen.
Viele Blumenhändler und Gartencenter-Betreiber sehen die florierenden Geschäfte der Lebensmittelhändler allerdings mit Wut im Bauch. „Wir können nur zuschauen, wie die Konkurrenz unser Geschäft übernimmt“, klagte kürzlich der Geschäftsführer des Floristenverbandes Bayern, Roland Maierhofer. Auch der Präsident des Zentralverbandes Gartenbau, Jürgen Mertz, beschwerte sich, dass einige Supermärkte ihr Blumenprogramm im Lockdown ausgebaut hätten und dafür sogar Radiowerbung machten. „Da hört unser Verständnis auf.“