dm Gedämpftes Wachstum

Der Umsatzzuwachs der Drogeriemarktkette dm ist im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 mit 2,9 Prozent auf 11,52 Milliarden Euro deutlich geringer ausgefallen als im Vorjahr (4,6 Prozent). dm-Chef Christoph Werner (Foto) führte das auf geringere Frequenzen und veränderte Einkaufsgewohnheiten der Kunden zurück.

Donnerstag, 12. November 2020 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: dm

Das Wachstum im Ausland war mit 5,3 Prozent stärker als in Deutschland mit 2,1 Prozent. Grund für das geringere Wachstum in Deutschland sei die Mehrwertsteuersenkung, sagte Werner. Netto läge die Steigerung hierzulande bei rund 3,0 Prozent.

Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Kundenfrequenz in dm-Märkte von durchschnittlich 1,9 auf 1,7 Millionen Kunden täglich zurückgegangen. Dafür seien die Warenkörbe höher. Vor allem in den Innenstädten, in Einkaufszentren und an Bahnhöfen sei die Kundenzahl geringer als vor der Pandemie. „Während des zweiten Lockdown verzeichnen wir zum Teil einen zweistelligen Frequenzrückgang in den Innenstädten“, sagte Werner. Corona sei Beschleuniger eines Trends, den es bereits zuvor gegeben habe. Der dm-Chef wollte weder bestätigen noch ausschließen, dass die Drogeriemarktkette künftig aufgrunddessen mit weniger stationären Geschäften auskommt. „Wir analysieren genau, wie sich die Kundenströme verändern“, so Werner. Das Unternehmen halte an seinen Expansionsplänen fest. Der dm-Chef rechnet in diesem Geschäftsjahr mit einem größeren Filialzuwachs als im abgelaufenen. Da gab es 60 Neueröffnung und einen Netto-Zuwachs von 27 Filialen.

dm versucht derweil auch, sein Online-Angebot zu verbessern. Während des zweiten Lockdowns im November können Kunden ihre Online-Bestellung per Express-Abholung bereits nach drei statt nach sechs Stunden in der Filiale ihrer Wahl abholen. Über den Online-Umsatzanteil machte Werner keine Angaben. Es gäbe Steigerungsraten im hohen zweistelligen Bereich, während des ersten Lockdown seien sie sogar dreistellig gewesen. „Das hätte noch dynamischer sein können, wenn wir noch mehr Bestellungen hätten bedienen können“, betonte der dm-Chef. Aktuell verzeichnet dm pro Tag rund 500.000 Online-Besucher, die allerdings nicht alle kauften. Über die Hälfte der Bestellungen erfolge inzwischen über die „Mein dm“-App, jede zehnte Bestellung sei eine Express-Abholung.

Bei den Sortimenten gab es durch Corona deutliche Verschiebungen, sagte Werner. Es habe eine sehr gute Entwicklung gegeben bei Haushalts- und Gesundheitsprodukte sowie im Bio-Segment. Dekorative Kosmetik wie Make-up und Lippenstifte verkauften sich dagegen deutlich weniger.

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