Die Folgen der Corona-Infektionen machten deutlich, wie sensibel der internationale Handel sei. „Das zeigt, welch elementare Bedeutung die Grundversorgung mit Lebensmitteln im eigenen Land hat“, mahnte Holzenkamp an. Die Nachfrage sei unverändert hoch und damit auch keine großen Preiseinbrüche zu erwarten, allerdings sei das Kontingent an Kühlcontainern begrenzt. Diese gingen voll beladen auf die Reise, in China und Hongkong komme es aber derzeit zu Verzögerungen beim Löschen der Ladung. In der Folge hingen die Container fest und stünden nicht für frische Ware zur Verfügung. „Die Lieferströme geraten aus dem Takt“, so Holzenkamp.
Auch der europäische Binnenmarkt ist bedeutend für deutsche Agrarprodukte. Italien ist zweitwichtigste Export-Destination für deutsche Milchprodukte. Waren im Wert von rund 1,3 Milliarden Euro gehen in den Stiefel-Staat. Im Inland hatte der Lebensmitteleinzelhandel zuletzt kurzzeitig insbesondere Gemüse und Kartoffeln, aber auch Milch und Milchprodukte bei seinen genossenschaftlich orientierten Lieferanten verstärkt nachgefragt. Der Raiffeisenverband wertet dies als Folge der stärkeren Bevorratung vieler Deutscher. Holzenkamp: „Unsere genossenschaftlich orientierten Unternehmen waren in der Lage, die erhöhte Nachfrage kurzfristig zu bedienen. Das zeigt, das genossenschaftliche Lieferketten auch in solchen Drucksituationen bestens funktionieren.“