Obst und Gemüse Grün, grüner, nachhaltig - Nachgefragt

Wer das Jahr über frische Früchte anbietet, transportiert Ware über weite Strecken. Wie passt das zur Klimadiskussion? Nachhaltiges Wirtschaften in der Fruchtbranche.

Mittwoch, 08. September 2010 - Sortimente
Heidrun Mittler
„Trauben zu Weihnachten? Das ist unverantwortlich, die sind doch um die halbe Welt gereist!“ Kunden stellen immer häufiger kritische Fragen wie diese.

So argumentieren bedeutende Fruchtkonzerne.


„Dole Europe hatte in der Weihnachtszeit Trauben aus Südafrika im Angebot. Da wir umweltbewusst sind, transportieren wir unsere Produkte per Schiff und nicht im Flugzeug. (…) Wir betrachten alle Aspekte, neben dem Transport auch den Anbau, der zum Beispiel in Europa sehr viel intensiver als in Südafrika sein kann (das ist vom jeweiligen Produkt abhängig). Dole liefert höchste Qualität zu vernünftigen Preisen, so wie es die Verbraucher erwarten. Das trifft natürlich auch besonders auf Trauben zu, die in vielen europäischen Ländern zur Weihnachtstradition gehören.“
Johan Lindén, Geschäftsführer Dole Germany

„Würde man die Produktion von Trauben aus südlichen Ländern abziehen, würde der Entwicklungsprozess dieser Länder gestoppt werden. Tausende von großen und kleinen Landbauern sind abhängig von der Export-Produktion nach Europa. Daneben ist der ökologische Aspekt wichtig: Trauben, die in Afrika angebaut werden, werden über den Seeweg überführt. Eine Packung dieser Trauben belastet die Umwelt weniger als lokale Produktionen und der jeweilige Transport auf dem Land. Es ist jedoch ein komplexes Thema, bei dem jeder Konsument seine eigene Entscheidung treffen muss.“
Yvonne Geurten, Marketing- und Kommunikationsmanagerin The Greenery

„Generell ist es wichtig – für den Handel und den Konsumenten –, dass zukünftig klar definierte Standards zur Verfügung stehen, die herausstellen, was es bedeutet, dem regionalen Klima antizyklisch angebotene Produkte zu kaufen und so ein saisonales Essverhalten eventuell zu stimulieren. Ein mögliches Messinstrument kann hier der so genannte Carbon Footprint sein, wenn er denn standardisiert ist.“
Michaela Schneider, Business Development Managerin, Fyffes BV

„Da Südfrüchte wie Bananen besondere klimatische Bedingungen erfordern, können sie nicht in Deutschland angebaut werden. Doch selbst heimisches Obst und Gemüse wird häufig in beheizten Treibhäusern gezüchtet, die erhebliche CO2-Emissionen verursachen, während Bananen in den Tropen Lateinamerikas unter freiem Himmel wachsen und dort zu geringen Emissionen führen. Chiquita Bananen werden allerdings mit dem Schiff nach Europa transportiert und führen damit zu deutlich geringeren CO2-Emissionen als beispielsweise Mangos, Papayas oder Erdbeeren, die z. T. direkt aus den Anbaugebieten eingeflogen werden.“
Ernst Schulte, Managing Director Chiquita



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