Frühstücksprodukte Junge Verbraucher kaufen weniger Konfitüre

Die Hersteller von Konfitüren verzeichnen in Deutschland einen Absatzrückgang von 3,2 Prozent. Besonders junge Erwachsene frühstücken seltener zu Hause. Zuckerfreie Varianten und Bio-Produkte entwickeln sich zu Wachstumstreibern.

Montag, 28. Oktober 2024, 08:45 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Artikelbild Junge Verbraucher kaufen weniger Konfitüre
Konfitüre: Ein Klassiker auf dem Frühstückstisch, aber vor allem bei jungen Verbrauchern wird immer seltener zu Hause gefrühstückt. Bildquelle: Shutterstock

Der Absatz von Konfitüren in Deutschland geht weiter zurück. Die Hersteller verzeichnen in diesem Jahr einen Rückgang von 54.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr, was einem Minus von 3,2 Prozent entspricht. Bei Marmeladen fällt der Rückgang mit 15,4 Prozent noch deutlicher aus, wie das Marktforschungsunternehmen NielsenIQ (NIQ) mitteilt.

Vor allem junge Erwachsene frühstücken unter der Woche seltener zu Hause, wie aus einem Bericht der Consumer Panel Services GfK vom Juli hervorgeht. „Immer weniger junge Erwachsene frühstücken unter der Woche zu Hause. Darunter leidet nicht nur der Kaffeekonsum, auch Konfitüre/Marmelade und Honig werden weniger gegessen“, heißt es in dem Bericht. Die Kernzielgruppe für Konfitüren sind demnach inzwischen vor allem ältere Menschen. Nach den starken Zuwächsen in den Corona-Jahren sind die Mengen nun rückläufig. Dies könnte laut NIQ-Expertin Kamilla Dubai darauf hindeuten, dass durch den Rückgang des Homeoffice verstärkt auf den Außer-Haus-Konsum ausgewichen wird.

Die Zahl der Konfitüre kaufenden Haushalte hat sich zuletzt leicht stabilisiert. Von Oktober 2023 bis September 2024 kauften 26,3 Millionen Haushalte Konfitüre, im Jahr davor waren es 26 Millionen, wie das GfK Consumer Panel ermittelte. Die Einkaufsmenge liegt stabil bei 3,5 Kilogramm pro Haushalt und Jahr - der niedrigste Wert der vergangenen sechs Jahre. Vor allem Haushalte zwischen 35 und 49 Jahren ohne Kinder sowie Alleinstehende ab 50 kaufen wieder mehr Konfitüre. Bei jüngeren Konsumenten sinkt der Anteil weiter.

Zentis setzt auf zuckerreduzierte Produkte

Die Hersteller reagieren auf die veränderten Konsumgewohnheiten mit neuen Produkten. Der Süßwarenhersteller Zentis aus Aachen beobachtet bereits seit 2010 einen leicht rückläufigen Trend bei klassischen Konfitüren. „Um gerade jüngere Zielgruppen langfristig zu gewinnen, erweitern wir das Zentis-Produktportfolio stetig“, zitiert das Unternehmen seinen Geschäftsbereichsleiter Marke, Sebastian Hanisch, in einer Mitteilung. Besonders gefragt seien zuckerreduzierte Fruchtaufstriche.

Die Zero-Produkte ohne Zuckerzusatz entwickeln sich laut GfK zum Wachstumstreiber und überholen dabei die bereits etablierten Konfitüren mit reduziertem Zuckergehalt. Auch Bio-Produkte gewinnen demnach wieder an Attraktivität. Um die Verkäufe zu stabilisieren, setzen die Hersteller verstärkt auf Sonderangebote. Fast jede vierte Konfitüre wurde zwischen Oktober 2023 und September 2024 im Angebot gekauft. Nach den Preiserhöhungen im vergangenen Jahr senken einige Hersteller ihre Preise wieder, um im Regal attraktiver zu wirken.

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