Traditionsunternehmen Salzwedeler Baumkuchen wieder stärker nachgefragt

Ein Jahr nach der Übernahme zieht die Salzwedeler Baumkuchen GmbH eine positive Bilanz. Die Nachfrage übersteigt derzeit die Produktionskapazitäten. Geschäftsführer Frank Ostendorf plant Investitionen und neue Kreationen, hält aber am traditionellen Rezept fest.

Montag, 30. September 2024 -
Manuel Glasfort (mit dpa)
Artikelbild Salzwedeler Baumkuchen wieder stärker nachgefragt
Lange sah es düster aus für die Salzwedeler Baumkuchen GmbH, doch inzwischen geht es wieder aufwärts. Bildquelle: Salzwedeler Baumkuchen GmbH

Die Salzwedeler Baumkuchen GmbH zieht ein Jahr nach der Übernahme eine positive Bilanz. Die Nachfrage sei derzeit sehr hoch, teilte das Unternehmen mit. „Wir könnten gar nicht so schnell wachsen, wie die Nachfrage da ist“, so der neue Geschäftsführer Frank Ostendorf.

Anfängliche Vorbehalte gegenüber dem neuen Chef

Ostendorf übernahm den Traditionsbetrieb vor einem Jahr, nachdem die frühere Chefin über mehrere Jahre keinen Nachfolger finden konnte. Zum Sommer 2023 erhielten bereits alle Beschäftigten die Kündigung. Mittlerweile arbeiten nach Firmenangaben wieder rund 35 Menschen in dem Betrieb.

Der neue Geschäftsführer räumte anfängliche Vorbehalte gegen ihn ein. „Am Anfang war sicherlich schon ein gewisses Misstrauen da, weil ich aus dem Westen kam und aus einer anderen Branche“, erklärt Ostendorf. Die Bedeutung des Produkts sei ihm zunächst nicht bewusst gewesen: „Ich wusste vorher nicht, was Salzwedeler Baumkuchen ist und wie viele Emotionen damit verbunden sind.“

Salzwedeler Baumkuchen plant erweiterte Produktion

Das Unternehmen plant nach eigenen Angaben, neue Öfen anzuschaffen. Denn die Produktion soll erweitert werden. Zudem entwickelte das Unternehmen einige besondere Kreationen. Demnächst werde es eine Zusammenarbeit mit dem österreichischen Fernsehkoch Johann Lafer geben. Am Grundrezept des traditionellen Baumkuchens ändere sich jedoch nichts, betont der Geschäftsführer.

Der Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes, Patrick Kammerer, weist unterdessen sauf Risiken bei Übernahmen von Traditionsmarken hin. „Man kann und muss eine erfolgreiche Marke über die Jahre weiterentwickeln“, betont Kammerer. Der Kern müsse aber erhalten bleiben. „Sonst entsteht etwas anderes und die Markenhülle stimmt nicht mehr.“ Bei erfolgreichen Marken überdauere der Markenkern auch Wechsel im Management.

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