Großbäckereien beherrschen den deutschen Backwarenmarkt. Ihr Anteil liegt bei mehr als 60 Prozent. Darüber hat Professoin Dr. Ulrike Detmers (Foto), Präsidentin des Verbandes Deutscher Großbäckereien, informiert.
Die Branche steht der Präsidentin zufolge vor vielen Herausforderungen. Sie müsse sich an Verbrauchertrends anpassen und steigende gesetzliche Anforderungen erfüllen. „Investitionen, aber auch neue Ideen, Perspektivwechsel und der Mut zur Veränderung sind wichtige Grundpfeiler, um den notwendigen Wandel anzugehen und unsere Zukunft positiv zu gestalten." Das erklärte die Verbandspräsidentin vor der Presse. Als Beispiele für aktuelle Trends nannte sie gesundheitsbewusste und pflanzenbasierte Produkte.
Die Zahl der Bäckereien in Deutschland hat sich dem Verband zufolge zwischen 2000 und 2023 mehr als halbiert. 2023 gab es nur noch 9.242 Bäckereien. Trotz dieser Entwicklung betonte Detmers: „Unabhängig von der Zahl der Bäckereien bleibt aber die Vielfalt des Angebots für die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin sehr groß.“
Toastbrot bleibt Verbraucherliebling
Der Umsatz der Branche wuchs nach Angaben des Verbands 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf knapp 23 Milliarden Euro. Dies resultierte auch aus den gestiegenen Preisen. Toastbrot bleibt den Angaben zufolge das beliebteste Brot der Verbraucher, gefolgt von Mischbrot und Broten mit Körnern und Saaten.
Die Großbäckereien sehen sich laut Verband mit wachsendem Kostendruck konfrontiert. Personalkosten steigen, ebenso die Anforderungen an die Qualität der Zutaten. Detmers zeigte sich überzeugt, dass Großbäckereien künftig eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung und der Einhaltung von Sozialstandards spielen werden.