Die Analyse des Ministeriums zeigt, dass der Weinverbrauch in Frankreich abnimmt, während sich die Präferenzen der Bevölkerung zunehmend auf andere alkoholische Getränke, insbesondere Bier, verlagern. Dies wird auf Veränderungen im Lebensstil zurückgeführt, wie weniger traditionelle gemeinsame Mahlzeiten und mehr Single-Haushalte. Eine Studie von Vin & Société ergab zudem, dass die Tradition des Weintrinkens innerhalb von Familien nicht mehr automatisch fortgesetzt wird.
Die Aktion von Carrefour, einen hochwertigen Bordeaux für 1,66 Euro pro Flasche anzubieten, löste in der Branche Empörung aus, da die Winzer dies als weiteren Tiefpunkt in der anhaltenden Rabattschlacht bei Wein betrachteten. Zuvor hatten sie sich gegen ein ähnliches Angebot von Lidl für 1,89 Euro pro Flasche gewehrt. Der Vermarkter des Bordeaux betonte, dass es sich um eine Werbeaktion auf eigene Kosten handelte, die sich nicht negativ auf die Einnahmen der Winzer auswirkte.
Der Verkauf von Wein im Einzelhandel in Frankreich sei 2023 um 4 Prozent gesunken, nachdem er bereits 2022 einen gleich hohen Rückgang verzeichnet hatte. Rotweine waren mit einem Rückgang von 9 Prozent stärker betroffen als Weißweine (minus 4 Prozent) und Roséweine (minus 2 Prozent). Von August bis Dezember 2023 verringerte sich der Export von geschützten Herkunftsweinen um 7 Prozent im Volumen und um 5 Prozent im Wert. Der Export anderer Weinsorten ging sogar um 16 bzw. 11 Prozent zurück. Die exportierte Menge an Cognac sank um 18 Prozent, während die von Champagner um 17 Prozent zurückging. Die Erzeugerpreise der französischen Winzer stiegen zwischen August und Dezember 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent und im Vergleich zu den fünf Jahren davor um 9 Prozent. Die Preise für Champagner konnten um zehn Prozent zulegen. Das Ministerium erklärte, dass die Inflation zu einem Rückgang der Exporte beigetragen habe und sich ebenfalls negativ auf den Weinabsatz im Inland ausgewirkt habe.