Die Preise am europäischen Erdgasmarkt ziehen derzeit wieder an. Am Freitag kostete der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam bis zu 56,10 Euro je Megawattstunde (MWh). Das ist der höchste Stand seit etwa acht Monaten. Getrieben werden die Preise durch Angebotsrisiken wie etwa die zeitweise Schließung eines großen Erdgasfelds im Mittelmeer und Wetterprognosen, die auf niedrigere Temperaturen hindeuten. Hinzu kommt der Konflikt zwischen der islamistischen Hamas und Israel. Trotz der jüngsten Zuwächse liegt der Preis für europäisches Erdgas aber immer noch deutlich unter dem Niveau, das er im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine erreicht hatte. Im vergangenen Jahr wurden zeitweise mehr als 300 Euro je Megawattstunde fällig.
Um die Gasversorgung in Deutschland für den kommenden Winter zu sichern, muss bis zum 1. November ein Speicherfüllstand von 95 Prozent erreicht werden. Dieses Ziel wurde bereits Ende September erreicht, heißt es von der Bundesnetzagentur. Nach ihrer Einschätzung haben die jüngsten Ereignisse an der Balticconnector-Pipeline, bei der eine Rohrleitung zwischen Finnland und Estland in der letzten Woche schwer beschädigt wurde, keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Gasversorgung in Deutschland.