Dem neuesten Bericht der EU-Kommission zufolge stünden rund 46 Prozent des importierten Honigs unter Fälschungsverdacht. Das heißt, sie enthalten andere Zuckerarten und sind mit Sirup gestreckt. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen sei diese Quote nun beängstigend hoch, schreiben die Imker. Es ermögliche Dumping-Preise, mit denen die heimischen Imker nicht mithalten könnten. Dadurch sähen sich viele Imker gezwungen, ihre Tätigkeit einzustellen oder zu reduzieren, so die Verbandsvorsitzenden.
Nun brauche man Unterstützung aus Berlin für eine faire und nachhaltige Honigproduktion. Diese sehe vor, dass die Herkunftsländer von importierten Mischhonigen künftig auf den Etiketten angegeben werden müssen. „Dies würde zu mehr Transparenz und Vertrauen bei den Verbrauchern führen und ihnen eine bewusste Wahl ermöglichen“, heißt es in dem Brief.
Laut Schreiben befinde sich der Änderungsentwurf für die Honigrichtlinie derzeit im Abstimmungsprozess zwischen den Nationalen und den EU-Behörden, somit auch mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Im Imkereisektor in Deutschland arbeiteten und wirkten 140.000 Menschen ehrenamtlich. Diese hätten nicht die Mittel und Ressourcen wie die Honigabfüllindustrie. Daher bitte man den Bundeslandwirtschaftsminister, „die Interessen der kleinen Imkernden gegenüber der mächtigen Lobby zu vertreten“.