Deutscher Bauernverband Unterdurchschnittliche Ernte erwartet

Zum Start der Getreideernte gab der Deutsche Bauernverband (DBV) am Dienstag die ernüchternden Ergebnisse seiner Ernteprognose für dieses Jahr bekannt. Vor allem die lange Trockenheit im Mai könne zu einem weitaus geringeren Getreideertrag führen.

Mittwoch, 05. Juli 2023 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Unsplash/Melissa Askew

40,9 Millionen Tonnen Getreide prognostiziert der DBV in diesem Jahr. Damit liegen die Erwartungen deutlich unter dem Durchschnitt der letzten Jahre (2018 bis 2022) mit 42,2 Millionen Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr (43,6 Millionen Tonnen) wären dies sogar 6 Prozent weniger.

„Wir erwarten eine unterdurchschnittliche Ernte bei erneut großen regionalen Unterschieden. In vielen Landesteilen hat die lange Trockenheit im Mai und Juni deutliche Schäden in den Beständen verursacht, so dass die Ertragserwartungen auch in diesem Jahr unter dem langjährigen Mittel liegen“, so der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied. Er erklärt außerdem, dass die Landwirtschaft bereits jetzt die Auswirkungen der Klimakrise zu spüren bekomme und „die von Brüssel vorgeschlagenen pauschalen Reduktionsziele beim Pflanzenschutz“ zu weiteren Ertragsrückgängen führen würden. Damit sei laut Rukwied für die politisch verordnete flächendeckende Extensivierung der Produktion kein Spielraum vorhanden.

In Deutschland wird in diesem Jahr etwas weniger Getreide angebaut als in den Vorjahren. Mit der größten Anbaufläche von 2,84 Millionen Hektar (minus 2 Prozent) ist Winterweizen nach wie vor die wichtigste Getreideart, gefolgt von der Wintergerste mit 1,27 Millionen Hektar. Die Anbaufläche von Sommergerste ist mit 329.000 Hektar etwa 11 Prozent kleiner als 2022, ein ähnlicher Rückgang ist beim Hafer mit einer Fläche von voraussichtlich 138.400 Hektar (minus 13 Prozent) zu beobachten.

Lediglich beim Winterraps habe die Anbaufläche zugenommen und liege damit etwa auf dem Niveau des 5-jährigen Mittelwerts. Dieser Trend könne aufgrund der sinkenden Preise von 40 bis 45 Prozent im Vergleich zum vergangenen Herbst jedoch bald wieder rückläufig sein. Abzuwarten sind die Ernteergebnisse in Nordamerika, da dort aufgrund der dortigen Trockenheit große Unsicherheit herrsche.

Nun hoffen die Bauern zwar auf sommerliche und trockene Witterungsverhältnisse für die bevorstehende Getreideernte, dennoch brauche es auch ausreichend Niederschläge, damit unter anderem Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben ihren Entwicklungsstand aus dem Frühsommer aufholen können. Auch für tierhaltende Betriebe sei dies von Bedeutung, um eine ausreichende Ernte für Futter einfahren zu können.

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