Besonders schwer wiegt für die 68 befragten Unternehmen die zu erwartenden Energiekosten: Aktuell gehen 19 Prozent davon aus, die Produktion reduzieren zu müssen. Sollten die Energiekosten nicht in den nächsten sechs Monaten deutlich sinken, glauben sogar 60 Prozent der Firmen die Produktion reduzieren zu müssen. Ganz schwarz sieht es deshalb auch bei Investitionen aus: 81 Prozent legen sie auf Eis oder reduzieren Investitionen, 7 Prozent verschieben dieses ins Ausland.
Beim Insolvenzrisiko sehen sich in den nächsten 12 Monaten 37 Prozent der befragten Unternehmen als gefährdet an, sogar 10 Prozent sind konkret von einer Insolvenz bedroht. 57 Prozent gehen trotz der Energiekosten nicht von einem Insolvenzrisiko aus.
Der Blick auf die aktuellen Zahlen (BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 10-22) bestätigt: Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Juli 2022 einen Umsatz von insgesamt 17,9 Milliarden Euro und steigerte das Vorjahresergebnis damit nominal um 16,6 Prozent. Das Umsatzplus resultierte hauptsächlich aus steigenden Verkaufspreisen im In- und Ausland, während der Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat mit minus 3,8 Prozent deutlich rückläufig war.
Generell begrüßt der BVE die geplante Gasbreisbremse, wünscht sich aber eine zügige, EU-konforme Umsetzung. Analog dazu muss es laut BVE auch eine Strompreisbremse geben. Darüber hinaus sollte die Lebensmittelbranche aktuell von weiteren Belastungen verschont werden. Beispiel sei das staatliche Tierhaltungslabel und andere Bürokratismen.