Tabakindustrie Dem Cowboy gehen die Zigaretten aus

Bei Marlboro-Zigaretten könnte es in Deutschland zu Nachschubprobleme kommen. Als mögliche Ursachen gelten Rohstoffmangel und eventuell die niedrige Produktion in einem ukrainischen Philip- Morris-Werk.

Freitag, 03. Juni 2022, 11:39 Uhr
Lebensmittel Praxis
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Der Tabakkonzern Philip Morris, der in Europa die Marlboro-Rechte hält, teilte am Freitag auf Anfrage der dpa mit: „Wegen der weltweit angespannten Lage auf den Rohstoffmärkten (etwa der Verknappung von Kartonagen) kann es tatsächlich kurzfristig zu Engpässen kommen - allerdings nur bei einzelnen Verpackungsgrößen.“ Man passe seine Lieferketten kontinuierlich an, um die Engpässe zu bewältigen. Die Firma wies darauf hin, dass Konsumenten kurzfristig auf andere Verpackungsgrößen ausweichen könnten. Zuvor hatte die „Bild“ über die Probleme berichtet. Die Zeitung zitierte einen Großhändler, demzufolge die Verknappung deutlich zu spüren ist. Philip Morris hat unter anderem ein Werk in Charkiw in der Ukraine, das wegen des Krieges Ende Februar heruntergefahren wurde. Ob die Lieferprobleme in Deutschland mit der Situation in dem Werk zusammenhängen, ließ die Firma offen.

Die Engpässe bei Marlboro sind kein Einzelfall. Der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) teilte am Freitag mit, dass auch in der Tabakbranche Lieferengpässe sichtbarer würden. „Der Engpass von Kartonagen ist auch für Tabakunternehmen ein Problem, da bestimmte Packungsgrößen derzeit nicht mehr lieferbar sind“, sagte VdR-Hauptgeschäftsführer Michael von Foerster. Er begründete dies mit den globalen Lieferketten-Problemen und dem knappen Frachtraum in Schiffen.

Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartigen Erzeugnisse (BVTE), der alle großen Tabakkonzerne außer Philip Morris vertritt, teilte hingegen mit: „Unsere Mitgliedsunternehmen sind nicht betroffen, wir haben keine Lieferschwierigkeiten.“

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