Honigproduktion Zahl der Imkereien nimmt zu

Nach einem jahrzehntelangen Tief steigt die Zahl der Imkereien in Deutschland seit 2017 stetig an. Bienenhaltung ist zum Trend geworden. Weniger wegen des leckeren Honigs, sondern eher durch die Faszination am Insekt und dem Naturschutzbeitrag. Aktuell gibt es rund 170.000 Imker in Deutschland, die im Schnitt 55 Jahre alt sind.

Montag, 24. Januar 2022 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Was diese Faszination ausmacht, das erfährt jeder, der sich einmal einem Bienenvolk genähert hat. Trotz der durchschnittlich 40.000 Einzelindividuen im Stock bilden alle ein harmonisches Ganzes und alles scheint einem wohl geordneten Ablauf zu folgen, der nicht gänzlich erklärbar ist.

Um dieses emsige Treiben zu verstehen, ist es für jeden Interessierten unerlässlich, sich sowohl in Theorie als auch in Praxis mit dem „Bien“, wie ein Bienenvolk auch genannt wird, auseinanderzusetzen. Erste Anlaufstelle dafür sind nicht selten die Imkervereine, die bundesweit für Anfänger Kurse anbieten und fachliche Patenschaften vermitteln. „Dies war in den letzten beiden Jahren der Corona-Pandemie und des Nicht-Treffen-Könnens vielerorts für unsere Ehrenamtlichen eine immense Herausforderung, die größtenteils aber gemeistert wurde“, sagt der Präsident des Deutschen Imkerbundes e.V. (DIB.), Torsten Ellmann.

Das spiegeln seit dem 31.12.2021 auch die aktuellen statistischen Zahlen wieder: In 18 von 19 DIB.-Landesverbänden gibt es mehr Mitglieder, in einem blieb die Zahl nahezu gleich. Die Gesamtzahl stieg um 2,34 Prozent auf 135.730 an. Das sind immerhin 80 Prozent der gesamten Imkerschaft in unserem Land. Knapp 22 Prozent der DIB-Mitglieder sind mittlerweile Frauen. Die Zuwächse verteilten sich relativ harmonisch auf das gesamte Bundesgebiet.

Selbst Großstädte, wie Hamburg und Berlin, die in den letzten Jahren teils immense jährliche Steigerungsraten von 15 bis 25 Prozent durch den medial befeuerten Urban Beekeeping Trend verzeichneten, lagen 2021 mit 1,85 und 2,67 Prozent wieder nahe am Bundesschnitt. Torsten Ellmann begrüßt auch diese Entwicklung: „Zuwächse von rund 20 Prozent bedeuteten eine Überlastung von Schulungskapazitäten sowie eine hohe Bienendichte, die zu Krankheitsübertragung unter den Bienenvölkern führte und Nahrungskonkurrenz zwischen Blüten besuchenden Insekten bedeuten kann.“

In 2020 betrug der bundesweite Mitgliederzuwachs 4,23 Prozent. Die Verbandsvertreter sind sich sicher, dass die Folgen der Corona-Pandemie nicht gänzlich ohne Folgen geblieben sind. „Sicherlich gab es 2021 annähernd so viele Interessierte wie das Jahr zuvor, aber häufig war der Kontakt zu unseren Vereinen nicht möglich. Pandemie-bedingt wuchsen die Online-Schulungs-Angebote", stellt Ellmann klar. „Diese vermitteln auf moderne Weise zwar theoretisches Wissen, können aber die Praxis und den direkten Kontakt zu Fachleuten und den Bienen nicht ersetzen. Das macht uns Sorgen.“

So hoffen alle Verbandsvertreter sehr, dass die kommende Bienensaison Pandemie-freier verläuft und Praxisschulungen im vollen Umfang wieder möglich sein werden. „Ungeachtet dessen ist jeder Bieneninteressierte verpflichtet, sich sowohl aus ethischen als auch rechtlichen Gründen an seine Tierhalterpflichten zu halten“, appelliert Präsident Ellmann, der selbst leidenschaftlich Bienen in Pasewalk in Vorpommern hält.

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