Nordseefischerei EU-Länder einigen sich auf Fangmengen

Deutsche Nordseefischer dürfen künftig weniger Schollen und Seelachs fangen. Im Vergleich zu vergangenem Jahr sinken die Fangmengen für Scholle um 10 Prozent auf 4.539 Tonnen und für Seelachs um 25 Prozent auf 4.307 Tonnen für 2022, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium nach Gesprächen auf EU-Ebene mitteilte.

Dienstag, 14. Dezember 2021, 10:44 Uhr
Lebensmittel Praxis
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Dafür darf künftig deutlich mehr Hering gefischt werden, die erlaubte Gesamtmenge steigt auf 41.155 Tonnen, ein Plus von 22 Prozent. Hintergrund ist, dass im Oktober beschlossen wurde, dass Hering in der westlichen Ostsee geschont werden muss.

Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) zeigte sich zufrieden und sprach von einem ausgewogenen Kompromiss. Er hätte sich jedoch mit Blick auf Kabeljau in der Nordsee „ein etwas ambitionierteres Vorgehen“ gewünscht, wie er mitteilte. Umweltschützer sehen diesen Bestand ebenfalls besonders kritisch.

„Alle Zeichen stehen auf Zusammenbruch“, teilte der WWF mit. Es werde immer noch mehr gefischt, als von Wissenschaftlern empfohlen. Laut Agrarministerium sank die erlaubte Nordsee-Fangmenge für die EU-Staaten nur um zwei Prozent.

Die EU-Staaten legen jedes Jahr die zulässigen Gesamtfangmengen für bestimmte Gewässer fest. Auf dieser Basis entfallen auf die einzelnen Länder durch festgeschriebene Verteilungsschlüssel die jeweiligen nationalen Fangmengen. Grundlage der Verhandlungen ist eine Vorlage der EU-Kommission, die in erster Linie auf wissenschaftlichen Empfehlungen beruht. Viele Fischbestände befinden sich in eher schlechtem Zustand.

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