Logistikprobleme Milchindustrie wegen Lieferketten besorgt

Derzeit sieht der Milchindustrie-Verband viele Probleme in den Lieferketten. „Es fing zunächst mit dem Brexit an, dann mangelte es an Containern aus China in der Pandemiezeit und nun fehlen viele Zusatz- und Hilfsstoffe in den Werken“, sagte Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer des MIV, während einer Pressekonferenz in Hamburg.

Freitag, 22. Oktober 2021 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Besonders betroffen ist die Branche von steigenden Energiekosten, die teilweise politikgemacht sind, wie der MIV weiter mitteilt. „Deutschland hat den höchsten Strompreis in Europa und der Gesetzgeber sattelt weiter auf“, sagte der Verbandschef weiter. Milch und Milcherzeugnisse müssen gekühlt, erhitzt und wieder gekühlt werden, um lecker und frisch beim Verbraucher anzukommen. Optimierungsmaßnahmen gab es viele und wurden auch alle genutzt, am Ende braucht man aber eben doch Energie, um Lebensmittel herzustellen, verpacken und haltbar zu machen.

Die Weitergabe dieser immensen Mehrkosten ist laut MIV unabdingbar, auch wenn der Handel das teilweise noch zurückweise. Dem Verband sei auch klar, dass steigende Lebensmittelkosten einen Inflationstreiber darstellten. „Aber Nahrungsmittel in Deutschland bleiben im internationalen Vergleich günstig und damit bezahlbar“, so Heuser. Auch in der Pandemiezeit blieb die deutsche Molkereiwirtschaft lieferfähig. Die derzeitige Situation zur Verfügbarkeit von Vorprodukten bereitet dem Verband jedoch Sorgen.

Die Kostenlawine trifft natürlich auch die Landwirtschaft selber. Milcherzeuger kaufen Futtermittel und haben einen hohen Energiebedarf. Die Rufe und Forderungen nach höheren Milchpreisen erscheinen daher verständlich, müssen aber eben bis zum Verbraucher durchgereicht werden. Im Kalenderjahr 2021 schätzt der Verband den durchschnittlichen Rohmilchpreis für Deutschland bei 4,0 Prozent Fett auf knapp 36 Cent/kg gegenüber 32,8 Cent in 2020, das sind knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

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