Auch Organisationen wie Foodwatch bemängeln, die Ministerin sei der Industrie zu sehr entgegengekommen. Die nun nur freiwillig gesetzten Ziele seien viel zu lasch, sagte Geschäftsführer Martin Rücker: „Überzuckerte Frühstücksflocken mit 20 Prozent weniger Zucker bleiben immer noch überzuckerte Frühstücksflocken.“
Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hält die Strategie für ‚zu vage‘. Allerdings sagte der Chef des vzbv, Klaus Müller, der Versuch verdiene eine Chance, mit Selbstverpflichtungen schnelle Fortschritte zu erzielen. Der Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft (BLL) wies darauf hin, dass die Reduktion eine enorme Herausforderung sei, damit Qualität und vor allem der Geschmack erhalten bleiben. Dass das Ministerium bei nicht zufriedenstellenden Ergebnissen weitere Schritte ins Auge fasst, sehe man ‚sehr kritisch‘.
„Der allgemeine Ruf nach einem gesünderen und bewussteren Leben betrifft auch unsere Ernährung“, erwidert Connemann. Die beschlossene Ernährungsstrategie der Bundesregierung sei die Antwort darauf, weil vor allem Fertigprodukte sowie Baby- und Kindernahrung um Fette, Zucker und Salz entschärft würden. „Es handelt sich bei meiner Vereinbarung mit der Wirtschaft um eine von beiden Seiten unterschriebene Selbstverpflichtung, die Raum für Innovationen lässt und die man gar nicht in ein Gesetz gießen kann“, hatte Bundesministerin Julia Klöckner in einem Interview dazu gesagt.