Die siebzigprozentige Quotenerhöhung für 2019 beim Dorsch werde die Kürzung beim Hering um 48 Prozent bei Weitem nicht auffangen, sagte Backhaus. „Die wirtschaftliche Lage der verbliebenen 230 Berufs- und der 132 Nebenerwerbsfischer ist dramatisch.“ Aufgrund der anhaltenden Quotenkürzungen würden die Einkommensmöglichkeiten der Fischer derart beschnitten, dass sie faktisch davon nicht mehr leben könnten.
Im Jahr 2002 hatten die Fischer in Mecklenburg-Vorpommern noch rund 16.000 Tonnen Hering angelandet. 2019 sind es wegen der Quotensenkung maximal 2.990 Tonnen. Beim Dorsch geht nach Angaben des Ministeriums die Fangquote von 3.800 Tonnen im Jahr 2000 auf 1.038 Tonnen im Jahr 2019 zurück.
Zudem wurde der Herings-Schleppnetzfischerei in diesem Jahr das MSC-Siegel aberkannt, was den Absatz der Fänge deutlich erschwert. Vertreter des MSC sagten, diese Suspendierung des Nachhaltigkeitssiegels könne erst aufgehoben werden, wenn aufgrund wissenschaftlicher Studien nachgewiesen wird, dass der Bestand nachhaltig befischt wird. Dafür hat der MSC einen Fünf-Stufen-Plan zur Wiedererlangung des Nachhaltigkeitssiegels vorgestellt.