Ziel sei es, als bekannte Marke im Osten auch im Westen Deutschlands stärker Fuß zu fassen und bundesweit das Geschäft deutlich auszubauen, sagte Vorstand Klaus Schramm bei der Hauptversammlung des Unternehmens in Halle. Der Genuss und das Besondere seien den Käufern wieder wichtiger, hieß es im Geschäftsbericht.
Nach mehreren Verlustjahren, dem Verkauf aller Töchter und dem Austausch der Führungsspitze um den langjährigen Chef Klaus Lellé will sich der Traditionsbetrieb künftig auf den Verkauf von Halloren- und Mozart-Kugeln konzentrieren. Der Verkauf der Töchter und die Rolle des Großaktionärs Charlie Investors sorgte bei der Versammlung für viele Fragen. Drei Großaktionäre halten die Mehrheit des Unternehmens, rund 15 Prozent der Anteile gehören Kleinaktionären.
Halloren wurde jahrelang als Vorzeigeunternehmen des Ostens gefeiert, erzielte Rekordumsätze sowie Gewinne, ging an die Börse, expandierte mit Verkaufsfilialen in Deutschland, kaufte Firmen zu und lieferte in die USA. Doch die belgische Pralinentochter Bouchard, die den großen Einstieg ins Exportgeschäft ermöglichen sollte, brachte Halloren kein Glück, sondern herbe Verluste. Jetzt soll die neue Strategie auf dem Inlandsmarkt eine positive Wende bringen.
Halloren schrieb zuletzt mehrere Jahre rote Zahlen. Im Jahr 2017 stand beim operativen Geschäft ein Minus von 3,6 Millionen Euro. Der Umsatz sank von 124,1 auf 107,7 Millionen Euro. Der Konzern beschäftigte nach eigenen Angaben noch 400 Mitarbeiter.
Für dieses und nächstes Jahr erwartet das Unternehmen weitere Verluste. Ab 2020 will die Schokoladenfabrik in die Gewinnzone zurückkehren. Nach dem Verkauf der Töchter habe Halloren ein gutes Finanzpolster für die Neuausrichtung, sagte Interimsmanager Schramm.
Zudem stehe vom 1. Oktober an mit Ralf Wilfer ein neuer Chef an der Spitze, „der Schokolade im Blut habe“. Er begann seine Karriere vor 27 Jahren beim Schokohersteller Milka und „sei auf der süßen Seite geblieben“, sagte Wilfer in der Versammlung. Er wolle den neuen Kurs vorantreiben.