Das bisherige Siegel nutzen 114 Unternehmen. Das verschärfte Lebensmittelsiegel verlangt, dass die Produkte mindestens zu 90 Prozent aus Thüringer Zutaten bestehen. Bislang sind 50,1 Prozent ausreichend. Die Lebensmittelhersteller sehen das kritisch. So hatte der Herstellerverband „Thüringer Ernährungsnetzwerk“ bereits in der Vergangenheit angemerkt, dass viele Zutaten nicht in ausreichender Menge in Thüringen erzeugt würden. Folglich könnten die Verarbeiter den Inhaltsanteil nicht erhöhen. Torsten Langbein von der Ablig Feinfrost GmbH in Heichelheim fürchtet, dass deshalb weniger Hersteller als bisher das Qualitätszeichen nutzen werden und es somit weiter an Bekanntheit verliert.
„Man muss nicht vor selbsternannten Verbraucherschützern einknicken, wenn dann das Siegel nicht mehr lebt“, so Langbein. Angesichts der „Siegelflut“, spiele das Zeichen für Verbraucher und Einzelhandel keine Rolle. Sein Unternehmen werde das Qualitätszeichen dennoch weiterhin nutzen, weil der Freistaat die Siegelunternehmen bei Messen stärker fördere.