Er bekräftigte, den Freistaat auf Schadenersatz zu verklagen. Zudem sei er nach wie vor auf der Suche nach einem Investor, sei aber bisher nicht fündig geworden. Hingerl hält das Vorgehen der Gesundheitsbehörden gegen Sieber für völlig überzogen, auch wenn in einzelnen Produkten Listerien gefunden worden seien. Vor allem hätten 120 Tonnen durch Pasteurisieren unbedenklich gemachte Wurstwaren nicht vernichtet werden dürfen, wie der Insolvenzverwalter argumentiert. Er bereitet nach seinen Worten eine Klage über zehn Millionen Euro vor. Die Gläubiger sollen darüber am 12. November abstimmen. Das Verbraucherschutzministerium in Bayern weist die Schadenersatzforderung zurück.
Geretsrieds Bürgermeister Michael Müller (CSU) sagte dem BR: "Wir haben mit Sieber einen Betrieb verloren, der in der Vergangenheit nie auffällig geworden ist." Die Schließung sei "eine ganz große Tragik". Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk (BR) über die Kündigungen berichtet.
Sieber Alle Mitarbeiter verlieren den Job
Die wegen gesundheitsgefährdender Bakterien in Wurstprodukten seit Sommer geschlossene Großmetzgerei Sieber im oberbayerischen Geretsried steht endgültig vor dem Aus. Alle Mitarbeiter werden entlassen. Die Beschäftigten hätten am Donnerstag ihre Kündigungsschreiben erhalten, bestätigte Insolvenzverwalter Josef Hingerl. "Es ist mir nicht gelungen, die Produktion wieder aufzunehmen. Ich muss Ihnen daher leider das Arbeitsverhältnis kündigen", schrieb der Anwalt den zuletzt 50 Mitarbeitern.
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